Die aus vier gleich gestalteten Brunnenanlagen bestehende Installation „Vier Wassertempel“ bespielt die Kreuzung Scharnweberstraße, Kurt-Schumacher-Damm bespielen. An jeder der vier Kreuzungsecken steht ein aus Beton-Fertigteilen gestalteter, nach oben hin offener symbolisierter Brunnen-Tempel. Seitwärts zu den Straßen hin ist jeder der Tempel von zwei einreihigen, begrünten Pergolen flankiert.
Für die Brunnentempel ist in ein einstufiges Podest, ein flaches quadratisches Brunnenbecken eingelassen, das an seinen Ecken von winkelförmigen Betonpfeilern gefasst wird. An den Innenseiten der Pfeiler sind bronzene Wassersäulen montiert, aus denen bei Inbetriebnahme das Wasser aus je zwanzig übereinanderliegenden Öffnungen bogenförmig zur Mitte hin abstrahlt. Die Wasserdüsen der Bronzesäulen sind einzeln steuerbar, ein mit der Pumpe gekoppelter Windmesser schaltet den Zufluss ab, sobald ein stärkerer Wind das Wasser aus den Tempeln treibt. Als zentrales Element ist jeweils eine Brunnenplastik aus Edelstahl in Form einer Pusteblume in Tempelmitte aufgestellt, aus der bei Inbetriebnahme das Wasser aus dem Blütenbereich gesprüht wird und eine transparente Kugel bildet (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Sternecke, Otto (Künstler:in)
1989
Starr, Leopold (Künstler:in)
Objektgeschichte
Die Installation der „Vier Wassertempel“ erfolgte im Zuge einer Umgestaltung des Kurt-Schumacher- Platzes 1989. Der Entwurf hierzu ging aus einem Gestaltungswettbewerb hervor, den die Architekten des am Platz gelegenen Einkaufszentrums „Der Clou“, Otto Sternecker und Leopold Starr, für sich entscheiden konnten. Wie die „Vier Wassertempel“ war auch schon das 1987 erbaute und 1988 eingeweihte Einkaufszentrum aus Betonfertigteilen errichtet worden. Für die Passage im „Clou“ schuf das Architektenteam im selben Jahr, 1989, die „Wasserwände“, ein gläsernes Wasserspiel. Während die „Vier Wassertempel“ wohl 2000 noch intakt waren und keine Sanierung erfolgen musste, war zumindest einer der Brunnen ab 2008 vier Jahre defekt, bevor er 2012 repariert und instand gesetzt wurde. Der Kurt-Schumacher-Platz, ist weniger ein Platz als ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt Reinickendorfs. Hier kreuzen sich die Scharnweberstraße (ostwestliche Richtung) und der Kurt-Schumacher-Damm, der in Richtung Süden auf die Autobahn führt. Am 4. August 1955 wurde der Platz nach dem Sozialdemokraten Kurt Schumacher benannt. Nach Schließung des Tegeler Flughafens, soll der Kurt-Schumacher-Platz umgebaut werden „zu einem attraktiven Eingangstor für das neue Kurt-Schumacher-Quartier“ (Fahrun, Joachim, in: http://www.morgenpost.de/bezirke/reinickendorf/article216427889/Kurt-Schumacher-Platz-wird- nach-dem-Tegel-Aus-umgebaut.html [09.08.2020]). Das Architektenduo Sternecker und Starr planten die Brunnenanlage nach oben hin offen. So kann die sprudelnde Anlage auch aus der Luft betrachtet werden und ist den anfliegenden Fluggästen sichtbares Merkzeichen. Für die vier Wassertempel an den vier Kreuzungsecken des Kurt-Schumacher-Platzes zogen die Architekten berankte einreihige Pergolen, Tempel-Pavillons, Brunnen und historisierende Straßenleuchten als Zitate vergangener Baustile heran. Sie griffen damit den „Stil der Postmoderne [auf, der] prägend für die Platzgestaltung [der ...] späten 70er und 80er Jahre in der BRD [war ...]. Allgemein wirken die Plätze dabei sehr klar gegliedert, die einzelnen Elemente sind in der Regel kompakt und kubisch in ihrer Ausführung.“ (Glaubau, 2010, S. 321 f.). Obschon die „Vier Wassertempel“ mit ihren historisierenden Zitaten wohl charakteristisch für die Zeit ihrer Entstehung sind, stellen sie, als künstlerische Stadtmöblierung, im Œuvre der Architekten Sternecke und Starr eher eine Ausnahme dar. Planungen zum Umgang mit den Brunnen liegen noch nicht vor (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Verwendete Materialien
Beton (Materialarchiv) , Fertigteile
Bronze (Materialarchiv)
Edelstahl (Materialarchiv)
Kunststein (Materialarchiv) , Beschichtung
Zustand
Vollständigkeit
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