Vier Allegorien des Handels, des Handwerks, der Wissenschaft und des Reisens

Vier Allegorien des Handels, des Handwerks, der Wissenschaft und des Reisens

Foto: Nicola Vösgen, 2019, CC-BY-4.0

Vier überlebensgroße männliche, allegorische Standfiguren in einer Bekleidung der Spätgotik und Frührenaissance mit verschiedenen Attributen (Geldbeutel, Hammer, Schriftrolle, Globus) über rechteckigen Plinthen.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Bieber, RichardKünstler_In1903
Zuschreibung
Datierungshinweise
Seit 1981 im Innenhof der Hardenbergstraße 14
Objektgeschichte
Es handelt sich um die ehemals in der zweiten Etage über Konsolen stehenden Fassadenfiguren des Geschäftshauses Potsdamer Straße 127-128, das 1903 nach Entwürfen des Architekten Wilhelm Walther errichtet worden ist. Das Geschäftshaus, nach dem im Erdgeschoss befindlichen Café Roland, auch als "Rolandhaus" bekannt, wurde nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg 1959 abgebrochen. Das repräsentative Gebäude ereilte also das Schicksal zahlreicher, durchaus wiederaufbaufähriger Gebäude der Kaiserzeit an der herausragenden Wohn- und Geschäftsadresse Potsdamer Straße zwischen Tiergarten und Schöneberg in den drei ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg. Erinnert sei zum Beispiel an das 1912 nach Plänen von Adolf Wollenberg errichtete Geschäftshaus der Fa. "Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus" an der Potsdamer Straße 122a/b dessen sechs von Hugo Kaufmann (1868-1919) geschaffenen, überlebensgroßen Fassadenfiguren aus Muschelkalkstein vor dem Abriss in der Nachkriegszeit geborgen wurden und sich heute - soweit erhalten - in einer Privatsammlung befinden. Auch sei an das prächtige Gebäudes des 1903-1904 nach Plänen von Wilhelm Walther errichteten und 1975 abgebrochenen Vergnügungspalastes "Bayernhof" an der Potsdamer Straße 10-11 nahe Potsdamer Platz erinnert, dessen imposanter Innenhofbrunnen, der St.-Georg-Brunnen, seit 1980 den Paul-Hindemith-Platz an der Kreuzung von Mommsenstraße und Wilmersdorfer Straße schmückt. Die kostbaren Goldgrundmosaiken des Bayernhofs lassen sich, fragmentiert, im Verteilergeschoss des U-Bahnhofs Richard-Wagner-Platz wiederfinden. Die vier Allegorien vom "Rolandhaus" standen 1975 in der Hardenbergstraße in einem Hinterhof bzw. einem Treppenhaus - ohne Herkunftsnachweis. 1981 erlebten sie eine massive Wiederaufwertung, in dem sie - neben den Resten der ehemaligen "Siegesallee" - in der Ausstellung "Preußen - Versuch einer Bilanz" im und am Martin-Gropius-Bau zu sehen waren. Anschließend wurden - vermutlich durch Vermittlung durch die Denkmalpflege und auf Wunsch des Hotelmanagements - die vier damals sanierten Statuen im Hof des neu errichteten Hotels Excelsior an der Hardenbergstraße 14 im Bereich der Tiefgaragenzufahrt aufgestellt. An der Rezeption des Hotels konnten interessierte Gäste und Besucher sich ein DIN A4-Blatt mit Erläuterungen zu den Allegorien besorgen. (Jörg Kuhn, Benedikt Goebel).
Maße
je FigurHöhe2.5 m
Verwendete Materialien
Kupferblech
Technik
getrieben
ZustandZeitpunkt
alt geflickt2019
verschmutzt, leicht2019

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