Two rectangles Vertical Gyratory Down

Two rectangles Vertical Gyratory Down

Zwei Vertikalrechtecke, sich im Kreis bewegend, Zwei Rechtecke, vertikal rotierend
Foto: Susanne Kähler, 2009, CC-BY-4.0

Der Zugangsweg zum Klinikum Benjamin Franklin vom Hindenburgdamm aus wird von einer auf ihm installierten Stahlplastik dominiert. Von einer rechteckigen Hecke eingefasst steht das fast 14 Meter hohe kinetische Edelstahl-Objekt. Es ist auf einem kaum sichtbaren kleinen Betonfundament montiert. Vier Platanen markieren die Eckpunkte der quadratischen Standfläche und sorgen durch ihr Blatt- und Astwerk für ein bewegtes Licht- und Schatten-Spiel auf den angeschliffenen Oberflächen der Plastik. Hauptelemente der Installation sind flache Rechteckquader, die auf einer Achse rechts und links eines Ständers gelagert sind. Die Achse ermöglicht die Rotation der Rechteckquader um 360°. Sie ist wiederum auf dem Ständer drehbar gelagert. Aus dem speziell berechneten Auflagepunkt und der Kraft des Windes ergibt sich die unberechenbar erscheinende Bewegung des Objekts. (Susanne Kähler)

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Rickey, GeorgeKünstler_In1968-1970
Objektgeschichte
Ausgangspunkt für die Entwicklung dieser Form einer kinetischen Plastik war für den amerikanischen Bildhauer George Rickey der Auftrag des holländischen Kunstsammlers Pieter Sanders zu einer Plastik für einen Brunnen im Zentrum Rotterdams 1964. Diese Plastik steht im Zusammenhang mit Rickeys Überlegungen zur Bewegung durch die Strömung von Wasser. Die ersten Entwürfe Rickeys hierfür sahen einen „Nadel-Komplex“ vor, erst danach entschied er sich für eine Gestaltung mit Flächen. 1969 bis 1970 arbeitete Rickey in Berlin, entwickelte die Figur weiter und fuhr gelegentlich nach Rotterdam. Rickey plädierte inzwischen für eine Lösung ohne Wasser. In Rotterdam wurde der Brunnen im Mai 1971 (bestehend aus 9 Flächen) in einer Fußgängerzone provisorisch installiert. Die Flächen hatten jeweils eine Höhe von sechs Metern. In Rotterdam steht inzwischen eine windkinetische Plastik. Das für die Brunnenplastik entwickelte Prinzip der vertikal und horizontal drehbar gelagerten Flächen wendete Rickey parallel auch für die neue Form der windkinetischen Plastik an. Das Modell für die Steglitzer Plastik entstand zwischen 1968 und 1969. In August 1970 war Rickey zur Überwachung der laufenden Herstellung der "großen Rechtecke bei der Firma Krüger vor Ort (Chronologie Edith Leighton Rickey). Rickey hatte in Berlin am Bundesplatz ein Atelier. Die Aufstellung der dem Klinikum gehörenden Plastik erfolgte 1970. In den Folgejahren schuf George Rickey für weitere Orte kinetische Plastiken dieser Form, z. B. „Vertical Gyratory IV“ in Cincinatti (1979) und „Two Rectangles Vertical Gyratory Up III“ 1990 in Zürich, eine Version mit wesentlich längerem Stahlständer. (Susanne Kähler)
Maße
gesamtHöhe14 m
Verwendete Materialien
FigurEdelstahl
FundamentBeton
ZustandZeitpunkt
Figurbeschmiert, leicht2009
Figurkorrodiert, leicht an den Schweißstellen2009
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Damus, Martin: Fuchs im Busch und Bronzeflamme. Zeitgenössische Plastik in Berlin-West, München, 1979, S. 47. andere Höhenangabe: etwa 6 m
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Berlin, 1988, S. 121.
  • Ehmann, Horst: Berlin: Kunst im Stadtraum, Begleitheft, Berlin, 1988, S. 161.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 124.

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