Sterbender Adler

Sterbender Adler

Foto: Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

Die Tierskulptur mit dem Titel „Sterbender Adler“ wurde 1922 von Ludwig Vordermayer geschaffen. Die Tierfigur ist auf dem Kriegerdenkmal (1914-1918) des Reitenden Feldjägerkorps montiert.

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Vordermayer, LudwigBildhauer_In1918-1922
Datierungshinweise
Entwurf um 1920 1930 Aufstellung im Bahnhofspark
Objektgeschichte
Mit der Parkgestaltung der Fläche zwischen dem S-Bahnhof Alt-Reinickendorf und dem Dorfanger bekam die Grünanlage auch einen Skulpturenschmuck: eine Tränke mit einer Vogelfigur und die Skulptur „Sterbender Adler“ von Ludwig Vordermayer. Der heutige Bahnhofspark wurde zu Beginn der 1930er Jahre vom Reinickendorfer Garteninspektor Franz Kuhrt umgestaltet, um Teil eines Grünflächenzugs zu werden (Vgl. Tomisch/Schomann 1988, S. 92, 114-116.) Die kleine Parkfläche am Alt-Reinickendorfer Bahnhof sollte in erster Linie dazu dienen, Wegeströ-me zu leiten und insbesondere eine Anbindung an die Dorflage zu schaffen. Das heutige Erscheinungsbild des unter Denkmalschutz stehenden Parks geht weitgehend auf Kuhrts Entwurf zurück, der neben den Erfordernissen des Erschließungssystems auch die Ausgestaltung mit Schmuckanlagen vorsah. In der Nordostecke des Bahnhofsparks, am Hauptweg nach dem S-Bahnhof, hatte Kuhrt einen Sondergarten angeordnet. Hier umfasste eine Hecke mit Sitznischen eine rechteckige Fläche, „auf der zwei quadratische, vermutlich blumenbepflanzte Beete einen besonderen gestalterischen Akzent setz[t]en, der zum Verweilen einladen sollte.“ (Tomisch/Schomann, 2013, S. 115 f.) Südlich dieses Sitz- und Ruhebereichs kam am Hauptweg 1930 „Der sterbende Adler“ von Ludwig Vordermayer zur Aufstellung. Ludwig Vordermayer hat das Adler-Motiv seit Mitte der 1910er Jahre für Ehrenmale für im Ersten Welt- krieg Gefallene mehrmals verwendet. In der Fassung „Sterbender Adler“ sind zwei Arbeiten bekannt: 1922 für das Kriegerdenkmal 1914-18 des Reitenden Feldjägerkorps auf dem Waldfriedhof in Eberswalde (vgl. https://www.feldjaegerstein.de/eberswalde.html) und 1930 als Skulpturenschmuck für den Park beim S-Bahnhof Alt-Reinickendorf. Diese Skulptur wurde wahrscheinlich 1929 auf der Jubiläumsausstellung des Vereins Berliner Künstler gezeigt und später von der städtischen Kunstdeputation für den neuen Reinickendorf Park angekauft. Auch in dem 1928 erschienenen Werk „Die Raubvögel Europas“ ist eine Sterbende-Adler-Skulptur wie in der Reinickendorfer Fassung abgebildet. Weitere Denkmäler von Vordermayer mit stehenden spähenden Adlerfiguren sind ein 1916 gefertigter spähender Adler, der ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf dem Städtischen Friedhof in Berlin-Wilmersdorf darstellt. Ein weiterer wurde 1922 in Lübeck als Ehrenmal für die im Weltkriege gefallenen Mitarbeiter der Dresdner Bank, Bronzeadler Guss von Gladenbeck Berlin aufgestellt. Die Skulptur „Sterbender Adler“ zählt zu den naturnah modellierten Tierfiguren, für die Ludwig Vordermayer große Anerkennung erfuhr (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Figur Höhe0.95 m
Breite0.32 m
Tiefe0.58 m
SockelHöhe1.3 m
Breite0.6 m
Tiefe0.7 m
Verwendete Materialien
Muschelkalk
Technik
behauen
ZustandZeitpunkt
beschädigt2020
verwittert, stark2020
biogener Bewuchs2020
beschmiert2020

  Nachweise

  • Engelmann, Fritz: Die Raubvögel Europas, Melsungen, 1928, S. 585, Abb. 274.
  • Lesser, Katrin: Gartendenkmale in Berlin, Parkanlagen und Stadtplätze , 2013, S. 296.
  • Schlickeiser, Klaus: Entdecken Sie Reinickendorf. Spaziergänge in Reinickendorf. Teil 2: Scharnweber-, Ollenhauer- und Flottenstraße, Berlin, 2007, S. 88.

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