Hoher rechteckiger Muschelkalksteinsockel mit oben eingezogener Leiste. Auf der Front eine Inschrift, vertieft und braunfarben hinterlegt. Auf der Oberseite Reste der bronzenen Metallverankerung der 1967 abgenommenen „Büste“ Wilhelm Röntgens. (Susanne Kähler/Jörg Kuhn)
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1950-1960
Datierungshinweise
bis 1967 darauf aufgestellte Büste war Ende des 19. Jahrhunderts entstanden
Objektgeschichte
1912 schuf Louis Tuaillon (1862-1919) die Bronzebüste des leitenden Arztes des städtischen Krankenhauses Moabit, Prof. Dr. Rudolf von Renvers (1854-1909). Die im Kleinen Tiergarten aufgestellte Büste gilt seit 1945 als verschollen. Wenig später wurde in einem Keller des Krankenhauses Moabit an der Turmstraße eine Bronzebüste aufgefunden, in der man die verschollene Büste von Dr. von Renvers zu erkennen glaubte. Mit dem heute im Grünflächenamt Mitte (Tiergarten) bewahrten, vermutlich zu Beginn der 1950er Jahre geschaffenen Muschelkalksteinsockel stellte man die aufgefundene Büste als Denkmal für von Renvers im Kleinen Tiergarten gegenüber dem Haupteingang zum Krankenhaus Moabit auf. Laut Verzeichnis der Denkmäler des Bezirksamtes Tiergarten (Stand: 11. 12. 1997) gelangte das Denkmal, oder vermutlich nur die Büste, am 29. 12. 1960 in den Bereich und die Verfügung des Krankenhauses Moabit. 1967 (nicht 1962!) wurde jedoch erkannt, dass die vermeintliche Renvers-Büste der Überrest des Wilhelm Röntgen-Sitzbildes ist, das 1898/99 von Reinhold Felderhoff für die Potsdamer Brücke geschaffen und 1942 mitsamt den drei anderen dort aufgestellten Wissenschaftlerdenkmälern zur Einschmelzung abgeräumt wurde. Die neu identifizierte „Büste“ Röntgens wurde in der Abteilung für Röntgen-Diagnostik im Krankenhaus Moabit aufgestellt, während der seit den 1950er Jahren zugehörige Sockel, möglicherweise bereits am 29. 12. 1960 in die Obhut des (heutigen) Grünflächenamtes Berlin-Mitte (Tiergarten) gelangte. 1979 wurde im Eingangsbereich des Krankenhauses Moabit ein moderner Nachguss einer Büste Dr. von Renvers aufgestellt. Diese Büste entstand nach einem ebenfalls von Felderhoff herrührenden kleineren, lebensgroßen Gipsmodell der Denkmalsbüste. Der für die überlebensgroße „Büste“ Röntgens gearbeitete Sockel mit der Inschrift Rudolf von Renvers kam dabei nicht mehr zur Verwendung, da die nachgegossene Renvers-Büste dafür zu klein war und diese auch nicht mehr als öffentliches Denkmal im Freien Aufstellung fand (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Muschelkalk (Sockel) (Materialarchiv)
Bronze (Stift) (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (eingetieft, ausgelegt)
am Sockel, Vorderseite
»RUDOLF / VON / RENVERS«
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Büste fehlt seit 1967
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