Schwebender Ring

Schwebender Ring

Foto: Susanne Kähler, 2010, CC-BY-4.0

Das gewaltige runde Brunnenbecken umgibt über rechteckigem Grundriss ein mindestens zweifarbiger Betonplattenbelag von grau-weißem Raster. Das Betonbecken zeigt einen breiten Rand mit Kunststeinplattenbelag. Der zur Mitte hin abgestufte Brunnenbeckenboden war offenbar mal grünlich gefasst. Im Zentrum des Beckens stehen acht stählerne, mit Kupfer umkleidete, schlanke und hohe Vierkantpfosten, die wiederum einen monumentalen Schmuckring stützen. An diesem sind nach außen gekehrt 16 rechteckige Relieftafeln montiert, die auf rechteckigen Kupferblechkästen sitzen. Die Reliefgestaltung zeigt 16 Variationen in der Kombination von Diamant- und Pyramidengrundformen. Kein Relief ist wie das andere aus diesen Grundformen zusammengesetzt. Die Reliefs zeigen zudem eine differenzierte Vergoldung einzelner Elemente. Unter dem Reliefring sind auf dem Beckenboden über drei polygonalen Grundrissen die großen Rohre des Wasserleitsystems angeordnet. Der äußere Kranz trägt 48 aufrecht montierte Wasserdüsen, der innere Kranz 12 und der darin umschlossene innerste Kranz 6 Düsen. Der äußere Kranz ist so angeordnet, dass die 48 Springfontänen den Kupferblechreliefkranz außen umziehen, während die Düsen der beiden inneren Kränze eine gestaffelte, im Zentrum maximal 17 Meter hohe Springfontänengruppe im Zentrum des Kupferreliefringes bilden (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Kühn, FritzKünstler_In1967
Graffunder, HeinzArchitekt_In
Rühle, RudolfArchitekt_In
Datierungshinweise
2008 saniert (ohne den Plattenbelag)
Objektgeschichte
Der Straußberger Platz ist Teil der 1951 mit einem Wettbewerb eingeleiteten Neugestaltung der kriegszerstörten östlichen Stadtteile. Die beidseitige Bebauung der „Stalinallee“ (Frankfurter Allee, Karl-Marx-Allee) zwischen Alexanderplatz in Mitte und dem Straußberger Platz in Friedrichshain erfolgte zwischen 1959 und 1965. Der nach der Kriegszerstörung neu konfigurierte Straußberger Platz wurde nun neu gestaltet. Zentrum der um 1967 realisierten Neuanlage bildet der 1966-1967 von Fritz Kühn geschaffene Brunnen, den ein heute stark zerstörter, gleichmäßiger, rasterförmiger Plattenbelag mit graufarbenen, rechteckigen Innenfeldern und weißer Rahmung umgibt. Dieser Plattenbelag wurde ursprünglich von ebenfalls rasterförmig angeordneten Reihen von Pflanzbeeten umgeben. Von diesem doppelten Schutz umgeben liegt das heute erhaltene monumentale Becken. Die ursprüngliche Pumpenanlage, welche dafür sorgte, dass damals eine Fontänenhöhe von 18m erreicht wurde, wurde von der Berliner Firma Max Reppin & Sohn errichtet (Hinweis eines BiB-Nutzers). Das Becken und die Brunnentechnik sind 2008 überholt worden, während das Brunnenmonument einen sehr sanierungsbedürftigen Zustand aufweist. Die Wiederinbetriebnahme nach der Sanierung des Beckens und der Brunnen- und Lichttechnik erfolgte am 12.09.2008 (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Maße
BrunnenbeckenDurchmesser30 m
RingDurchmesser10 m
gesamtHöhe5 m
FontäneHöhe17 m
Verwendete Materialien
BrunnenbeckenBeton
Kunststein, Platten
PfostenStahl
Kupferblech
RelieftafelnKupferblech
Gold
Technik
Brunnenbeckengegossen
gemauert
Pfostengeschweißt
Reliefsgetrieben
vergoldet
ZustandZeitpunkt
gesamtverkalkt2010
korrodiert2010
verschmutzt2010
Plattenbelagbeschädigt2010
Vollständigkeit
vollständig2008 saniert

  Nachweise

  • Badstübner-Gröger, Sibylle: Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Berlin, München, 2000, S. 203.
  • Damus, Martin: Fritz Kühn (1910-1967) Zum 100. Geburtstag des [...] Berliner Kunstschmieds, Stahlgestalters und Fotografen, Berlin, 2010, S. 157.
  • Eickenjäger, Karl-G.: Berlin-Friedrichshain. Baudenkmale, Gedenkstätten, Plastiken im Stadtbezirk, Berlin, 1979, S. 80-81.
  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Berlin, Bezirk Friedrichshain, Berlin, 1996, S. 81.
  • Glabau, Leonie: Gartendenkmale in Berlin : Nachkriegszeit bis Ende der Sechziger Jahre, Petersberg, Kr Fulda, 2018, S. 114-124. Beitrag von Klaus Lingenauber

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