Radschlagender Pfau

Radschlagender Pfau

Foto: Susanne Kähler, 2019, CC-BY-4.0

Die einen radschlagenden Pfau in natürlicher Lebensgröße darstellende Bronzefigur zeigt Einlagen aus farbigem Glas. Der stark stilisierte und abstrahierte Vogel steht auf statisch gedachten Beinen. Die Krallen scheinen im steinernen Sockelblock verschwunden zu sein. Die „Pfauenaugen“ der untersten Feldern ruhen auf beiden Seiten auf separaten Sockeln, da das Gewicht der Bronze die Plastik sonst statisch gefährden könnte und ein Bruch der vergleichsweise zierlichen Vogelbeine zu befürchten wäre (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Hilscher, RudolfBildhauer_In1983
Objektgeschichte
Der radschlagende Pfau ist im Sommer unter den grünen Blätterdächern der Büsche kaum zu sehen. Die bei Sonnenlicht funkelnden Glaseinsätze in gelb, grün und blau sind dann kaum bemerkbar. Trotzdem wird er von aufmerksamen Tierparkbesuchern immer wieder "entdeckt" (vgl. Andreas Conrad, Lothar Heinke: "Die Suche nach den Flächenschwerpunkten von Ost- und West-Berlin", in: Der Tagesspiegel, vom 02.10.2016) und abgelichtet. Die Plastik des Pfaus ist der Faszination der Künstler für diese sehr prächtige Vogelart geschuldet, die in vielen Kulturen sehr früh gemalt oder geformt zu finden ist. Besonders prächtige Pfaufiguren ließ sich König Ludwig II. von Bayern für seine Schlösser und Lusthäuser arbeiten. In Berlin ist etwa der Pfaubrunnen von Margit Schötschel (1933-2017) an der Holzmarktstraße ein weiteres gelungenes Beispiel dieser "Verehrung" der Pfauen. Im Gegensatz zu Hilscher, der sich sichtbar stärker an mittelalterlichen, volktümlich-kunstgewerblichen und abstrakten Vorbildern der Nachkriegsmoderne inspirieren ließ, dürften die Pfauen Schötschels eher auf Vorbilder der Belle Epoque zurückgehen - was einen Vergleich besonders attraktiv erscheinen lässt (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
FigurBronze
EinlagenGlas, farbig (blau, gelb, grün)
SockelStein
Technik
Figurgegossen
Glaseingelegt
montiert
ZustandZeitpunkt
Sockelbiogener Bewuchs2019
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Matthies, Enrico: Tiere mit steinernem Herzen und bronzener Haut. Der künstlerische Schmuck des Tierparks Berlin, Berlin, 2009, S. 24. Abb. 24
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 271.
  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 32.

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