An den Pfeilern der beiden Durchgänge in der Mitte der Oberbaumbrücke sind in den Ecken vier ca. lebensgroße männliche Portraitköpfe befestigt.
Ihre Gestaltung lässt vermuten, dass sie früher als Kapitelle von Pfeilern dienten, an denen die Strebebögen ansetzten (Nicola Vösgen).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Boese, Johannes (Bildhauer:in)
1896
Objektgeschichte
Die in Terrakotta gebrannten Portraitköpfe, die zum einen verschiedene der am Bau der Brücke beteiligten Berliner Persönlichkeiten, zum anderen „Berliner Typen“ darstellten, wurden um 1896 von Johannes Boese geschaffen. Ursprünglich gab es mindestens zwölf dieser Portraitdarstellungen. Am ausführlichsten berichtete die Berliner Börsen-Zeitung im August 1896: „Für die Säulencapitäle im Kreuzgang der Brücke hat Herr Boese eine Reihe von Portraitköpfen aus dem modernen Berlin gefertigt, deren Ausführung in Thon bereits erfolgt ist. Da sieht man Oberbürgermeister Zelle, Stadtbaurath Dr. Hobrecht und aus dessen Ressort die Herren Gottheiner, Pinkenburg, Stahn und Bernhard, die alle an der neuen Brücke ihren Antheil haben, sodann auch Werner Siemens, an dessen Namen die dort später vorbeifahrende Hochbahn gemahnen wird. Dazu kommen noch allgemeine Typen, wie Fischer, Schiffer, Maurer, Nachtwächter, Dienstmann ec.“ (Berliner Börsen-Zeitung, 20.08.1896, Morgen-Ausgabe , 1. Beilage). Laut einer früheren Beschreibung vom Februar 1896 hatte der Bildhauer Boese „auch sich selbst … portraitiert und seinen Kopf mit einem Rembrandt-Barett geschmückt.“ (Berliner Börsen-Zeitung, 20.02.1896, Morgen-Ausgabe, S. 8). In demselben Bericht wurde auch erwähnt, dass „Zunächst in Rathenow ein paar Probeköpfe hergestellt (werden).“ Ob die Terrakotten letztendlich in einer der Rathenower Ziegeleien gebrannt wurden, ist nicht überliefert (Nicola Vösgen).
Verwendete Materialien
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, nur vier der Portraitköpfe erhalten
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