Obelisk

Obelisk

Foto: Susanne Kähler, 2009, CC-BY-4.0

Auf leicht abfallendem Gelände steht, den Niveauunterschied ausgleichend, umgeben von kleinteiligem Pflaster, der quadratische Sockel eines mächtigen „Obelisken“. Der Sockel ist aus mehreren gegossenen Bronzeelementen geschweißt und innen hohl. Je Seite sind in die Oberseite zwei runde Glasschreiben in die Bronze eingetieft und verschraubt. Darunter verbirgt sich die Lichttechnik. Am Sockel, an der Südostecke, ist vertieft die Bezeichnung (in Schreibschrift) zu lesen. Der Pfeiler (Obelisk), erhebt sich, eingezogen, auf dem Sockel über quadratischem Grundriss. Die Kanten sind abgerundet. Der Obelisk ist aus verschiedenen Teilen in Bronze gegossen und verschweißt. Auf der Ostseite befindet sich eine rechteckige Zugangsöffnung, verschlossen mit einer verschraubten Bronzeplatte. Oben endet der Obelisk von Westen nach Osten pultartig ansteigend. Das ganze Kunstwerk ist goldbraun patiniert. Der Obelisk hat ein Innengerüst aus verzinktem Stahl (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Mack, Heinz (Künstler:in)
1987

Fa. H. Noack (Gießerei)

Objekt­geschichte

Im Rahmen der 1985 als Wettbewerb ausgeschriebenen Neugestaltung des Henriettenplatzes (Architekt: Arno Bonanni) 1986-1987 schuf Heinz Mack, einer der (deutschen) Hauptvertreter der Kinetischen Kunst, für die Südhälfte des Platzes eine postmoderne „dorische Kolonnade“ als Wartehäuschen für die Busreisenden. Er wollte damit an die friderizianischen Kolonnaden (Königskolonnaden, Spittelkolonnaden, Mohrenkolonnaden) des ausgehenden 18. Jahrhunderts anknüpfen und dem 1987 fertig gestellten Gorgo-Brunnen des französischen Künstlerpaares Anne und Patrick Poirier eine Art Rahmung zur Straße hin gewähren. Die nicht minder unbehauste Nordhälfte des Henriettenplatzes erhielt im Rahmen der Neugestaltung 1988 ein eher konventionelles Denkmal für die Namenspatronin des Platzes, Kurfürstin Luise Henriette - und 1987 einen monumentalen Obelisken von Heinz Mack. Der 18,00 Meter hohe Obelisk korrespondiert, vielmehr soll korrespondieren, mit der „dorischen Kolonnade“ und dem Gorgo-Brunnen auf der Südhälfte des Platzes. Wie der Brunnen, spielt auch der Obelisk mit dem antiken Zitat. Alt-ägyptische Obelisken, zu Stein gewordene Sonnenstrahlen und Finger des Sonnengottes Ra (oder Re), werden zur Erklärung der Bedeutung herangezogen (Thomas Beck in: Dickel/Fleckner, 2003, S. 188). Zum hell beleuchteten Obelisken am Europa-Center schrieb Thomas Beck 2003 mit Blick auf den Henriettenplatz: „Eine interessante Konstellation von „Stadtzeichen“ hat sich allerdings dadurch ergeben, dass Mack 1985 den Wettbewerb um die Gestaltung des Henriettenplatzes am anderen Ende des Kurfürstendamms gewonnen hatte. Nahezu zeitgleich mit dem Pfeiler am Europa-Center wurde dort 1987 nach seinen eigenen Entwürfen ein Bronzeobelisk aufgestellt, dessen Form bei leicht variierenden Proportionen und geringerer Höhe der des Lichtpfeilers entspricht. So sind nun an beiden Enden der westlichen Stadtachse Markierungen gesetzt“ (Dickel/Fleckner, 2003, S. 188). Der Obelisk bildet das Bezugswerk zu Macks Lichtobelisken am Europa-Center. Das originale Modell zum Obelisken am Henriettenplatz wurde 2016 im Berliner Auktionshaus Villa Grisebach zur Versteigerung gebracht (Jörg Kuhn).

Maße

(Obelisk)
Höhe

18 m

Verwendete Materialien

Bronze (Obelisk) (Materialarchiv) , patiniert
Glas (Lichttechnik) (Materialarchiv)
Stahl (Gerüst innen) (Materialarchiv) , verzinkt

Technik

gegossen (Obelisk)
poliert
verschraubt
verschweißt
eingelassen (Lichttechnik)

Inschriften

Bezeichnung (gegossen)
am Sockel
»MACK 87«

Bezeichnung (gegossen)
am Sockel
»GUSS: H. NOACK BERLIN«

Zustand

beschädigt (Südseite, 2009), Glas zerschlagen
locker (Schrauben, 2009)
zerkratzt (Sockel, 2009)
zerkratzt (Obelisk, 2009)
beschmiert (gesamt, 2009)

Vollständigkeit

beschädigt, Schrauben fehlen teilweise


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