Das Haus Baumschulenstraße 92 ist ein viergeschossiger Putzbau, der von einem Satteldach mit sechs dreieckigen Dachgaupen bedeckt wird. Der breite Mittelrisalit hat anschließende Loggien in den Obergeschossen. Die stilistisch dem expressionistischen Art Deco zuzuordnende Fassade wird hier durch gezackte horizontale Ornamentbänder und Medaillons (Schiff = Seehandel; Bauernhaus = Landwirtschaft) sowie Vasen belebt. Die breite Eingangszone ist symmetrisch gegliedert. Der großzügige Eingangsbereich des Hauses ist durch eine rechteckige Nische gekennzeichnet, die den Straßenraum erweitert und damit eine elegante Verbindung von öffentlich und privat herstellt. Die Nische ist mit dunkelrotem Kunststein ausgekleidet. Zwei helllackierte Holztüren sind in die Rückwand eingeschnitten. Zwischen den beiden gleich großen Türen ist ein horizontal gegliederter Pfeiler von 1,90 Metern Höhe über achteckigem Grundriss aufgestellt. Auf diesem Pfeiler sitzt die Figur eines Merkurs auf einem rechteckigen Block, der den hinteren Teil der Plinthe einnimmt. Der ideal gebildete, maskuline und fast unbekleidete Gott ist durch den ihn kleidenden Flügelhelm und ein üppiges, in sich in der Art von manieristischen Vorbildern gedrehtes Füllhorn gekennzeichnet. Aus dem Füllhorn quellen Geldmünzen, Geldrollen und Geldscheine (Jörg Kuhn).
Kategorie
Schaffende/
Kreußel, Walter (Künstler:in)
1927
Objektgeschichte
Das Haus Baumschulenstraße 92 wurde 1927 bis 1928 von Friedrich Brinkmann nach einem Vorentwurf von Ottomar Melzenbach gestaltet. Das Zentrum des Gesamtkunstwerks Baumschulenstraße 92 bildet der Pfeiler mit dem Merkur, ein Werk von Walter Kreußel von 1927. Die Skulptur verweist auf den ursprünglichen Bauherren. Das Wohn- und Geschäftshaus wurde als Zweigstelle der Köpenicker Bank errichtet (Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
Kalkstein (Materialarchiv) , gelblich
Technik
Zustand
Vollständigkeit
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