Umgeben von kleinen aus dem Wasser ragenden Findlingen ist eine in etwa rechteckige Felsenplinthe auf einen vom Wasser verdeckten Unterbau gesetzt. Die Plinthe mit bewegter Naturoberfläche trägt eine Zweifigurengruppe. Ein Fabelwesen mit Schwanzflosse und Glupschaugen, wohl ein Nöck, schaut über eine Steinbrüstung gebeugt auf eine vor der Mauer hingestreckt liegende nackte junge Frau, die, das Gesicht vom Nöck abgewendet, schlummert (oder ist sie bewusstlos?). Das lange Haar trägt sie offen (Susanne Kähler).
Fakten
Kategorie
Epoche
Werkdaten
Schaffende/
Petri, Otto (Künstler:in)
1896-1907
Starcke, Hans (Bildhauer:in der Rekonstruktion)
des Kopfes des Nöck
Datierungshinweise
Modell 1896; Steinausführung 1907, Aufstellung 1908, nach 1993 Kopf des Nöck neu nach historischen Aufnahmen geschaffen
Objektgeschichte
Der Bildhauer Otto Petri zeigte 1896 auf der Internationalen Jubiläums-Kunstausstellung in den Ausstellungshallen am Lehrter Bahnhof das Modell seiner Figurengruppe „Meeresgrund“ („Am Meeresgrund“). Er erhielt eine „Kleine goldene Medaille“ für diese Arbeit. 1905 schenkte Petri der Stadt Berlin das Modell, sicherlich in der Hoffnung, sein Werk in dauerhaftem Material ausgeführt zu sehen. Die Kunstdeputation der Stadt erwog tatsächlich eine Ausführung in Bronze und eine Aufstellung in Wassernähe in einem öffentlichen Park. Eine in Aussicht genommene Aufstellung im Viktoriapark in Kreuzberg wurde nicht realisiert. Hier fand dafür Ernst Herters „Ein seltener Fang“ im Teich am Fuße des künstlichen Wasserfalls Aufstellung. Die Gruppe „Meeresgrund („Am Meeresgrund“) wurde 1906 von der Kunstdeputation zur Aufstellung im Treptower Park und zwar am nordöstlichen Ufer des Karpfenteichs vorgesehen. Schließlich wurde die Skulpturengruppe in „Würzburger Kalkstein“ ausgeführt und im Sommer 1908 im Karpfenteich aufgestellt (vgl. Parkpflegewerk Treptower Park, 1994, Bd. II, S. 145, Nr. 4.4.3.). Die Skulpturengruppe ist in der älteren und neueren Vergangenheit wiederholt gereinigt und ergänzt worden. 1985 wurde die Gruppe stark beschädigt und der Kopf des Nöck entfernt; 1990/1991 senkte sich der Untergrund der Figurengruppe aufgrund von Entschlammungsarbeiten; der Kopf des Nöck wurde nach 1993 auf Initiative des Kunstamtes Treptow durch Hans Starcke wiederhergestellt (Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Muschelkalk (Materialarchiv) , Würzburger Kalkstein
Technik
Vollständigkeit
vollständig, nach der Ergänzung des Kopfes des Nöck nach 1993
Zitierhinweis/Referenzen
- Weißpflug, Hainer: Treptow-Köpenick, 2009, S. 402. mit Abb.
- Büttner, Horst: Hauptstadt Berlin; 2. Im Bereich Dokumentation u. Publikation bearb. von Horst Büttner ..., 1987, S. 363.
- Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 77.
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