Mädchen mit Spielelementen, Fröbel gewidmet

Mädchen mit Spielelementen, Fröbel gewidmet

Debütantin

Foto: Susanne Kähler, 2013, CC-BY-4.0

Auf einem rechteckigen, mit Granitsteinen gepflasterten Platz steht auf einem rechteckigen, im Fußbereich eingezogenen Marmorsockel die bronzene Figur eines Mädchens in der Tracht des späten 18. Jahrhunderts. Das einfache bodenlange Kleid besteht aus einem vorne sichtbaren Untergewand und einem Überkleid. Die beiden Arme hält das Mädchen angewinkelt vor den Körper. Die Figur ist aus der Achse nach rechts gerückt, steht also nicht mittig auf der Sockelplatte. Auf dem umgebenden Granitpflaster sind drei in Bronze gegossene Spielelemente angeordnet, hinten links ein leicht gekippt stehender Würfel, vorne links ein Zylinder und vorne rechts eine Kugel (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Klein, Michael (Künstler:in)
1980-1982

Fa. Borchardt (Gießerei)

Datierungs­hinweise

Aufstellung hier 1985

Objekt­geschichte

Aufgestellt 1985. Das Kunstwerk entstand im Zusammenhang mit dem 200. Geburtstag des Pädagogen Friedrich Wilhelm August Fröbel (21.04.1782-21.06.1852) in den Jahren 1980 bis 1982. 1985 wurde das Kunstwerk auf dem Fröbelplatz aufgestellt. Die Mädchenfigur steht stellvertretend für die Kinder, die in den von Fröbel ab 1840 gegründeten Kindergärten Aufnahme fanden. Warum das Mädchen kein Kleid aus dieser Zeit trägt, ist unbekannt. Der Pfarrerssohn Fröbel, der seit 1805 als Erzieher wirkte, war ein Schüler des Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzis und führte die „Freiarbeit“ in die Pädagogik ein. Die von ihm entwickelten Spiel- und Lernmaterialien sind auch heute noch anerkannt. Ins Zentrum seiner Pädagogik stellte er das Spiel als typisch kindliche Lebensform und seinen Bildungswert. Die von ihm entwickelten Spielgaben und Beschäftigungsmittel entstanden auf der Grundlage seiner Spieltheorie. Zu den von Fröbel entwickelten Spielformen gehören eben Spielzeuge in klarer geometrischer Gestalt. Ein Fröbeldenkmal am „Fröbelblick“ nahe Keilhau – jener Ort, an dem Fröbel seit 1817 mit seinen Mitstreitern Langethal und Middendorf und seiner 1818 in Berlin geehelichten Frau Wilhelmine geb. Hoffmeister, eine Erziehungsanstalt aufbaute, besteht eben aus den drei „pädagogischen Grundformen“ Würfel, Zylinder und Kugel. Ein ähnliches Monument steht im Fröbel-Kindergarten in Mühlhausen in Thüringen, auch dies ein Ort, an dem Fröbel wirkte. Fröbels pädagogische Grundformen gelten darüberhinaus heute als eine Inspiration der modernen Kunst. Schöpfer des Kunstwerks „Debütantin“ ist der Künstler Michael Klein, der ab 1962 Schüler von Heinrich Drake und Ludwig Engelhardt an der Kunsthochschule Weißensee gewesen ist. Von der Idee her ist „Debütantin“ ein gelungenes Denkmal für den Pädagogen Fröbel. Der Verzicht einer Überfrachtung des Denkmals und die Konzentration auf Fröbel als Gestalter der „pädagogischen Grundformen“ sind positiv hervorzuheben. Kompositorisch ist es in seiner additiven Gestaltung nicht ganz überzeugend gebildet und auch in der bildkünstlerischen Durcharbeitung weniger gut geraten (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Marmor (Sockel) (Materialarchiv) , evtl. Granit?

Zustand

verschmutzt (gesamt, 2013)
beschmiert (2013)
beklebt (2013)

Vollständigkeit

vollständig


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