Lortzingdenkmal

Lortzingdenkmal

Foto: Susanne Kähler, 2003, CC-BY-4.0

Das Standbild Lortzings steht auf einem Sockel auf einem zweistufigen Marmorpodest. Der Sockel weist an der Vorderseite eine apsisförmige Ausbuchtung auf. Den Komponisten stellte Eberlein in zeitgenössischer Tracht mit Weste und Rock dar. Der rechte Arm ist angewinkelt, in der Hand hält er die Feder. Mit seiner Linken präsentiert Lortzing einen Stapel als Notenblätter zu deutende Papiere. Die durch einen Baumstumpf gebildete Stütze wird teilweise von dem links herabhängendem Mantel bedeckt. Vor dem Rundung des Sockels sind fünf annähernd vollplastische Putten gruppiert, die als Hinweise auf die Hauptwerke Lortzings zu deuten sind. Der erste Putto (von links) stellt, stellvertretend für die Oper „Der Waffenschmied“ einen Schmied mit Hammer und Lederschürze dar, daneben steht die Figur des Bacchus mit Kellerschlüsselbund und Kelch (gemeint ist der Kellermeister Hans aus der Oper „Undine“), ein Putto als Bürgermeister mit Kette, Allongeperücke, Zeremonienstab und Blattrolle steht im Zentrum der Gruppe (aus „Zar und Zimmermann“), rechts von ihm befindet sich ein Putto mit Feder hinter dem Ohr und rechtem Zeigefinger im Mund (die Stimme der Natur aus der Oper der „Wildschütz“) und (ganz rechts) ein Putto als Corpsstudent mit Kappe und Degen (Hans Sachs?). (Susanne Kähler/Jörg Kuhn)

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Eberlein, Heinrich Gustav (Bildhauer:in)
1904-1906

Starcke, Hans (Bildhauer:in der Rekonstruktion)
die Hand mit dem Kopierstift (2002) nachgeschaffen

Datierungs­hinweise

Eingeweiht am 23.10.1906, 2002 restauriert, Nachschöpfung der rechten Hand

Objekt­geschichte

Initiator des Denkmalprojektes war der seit 1900 in Berlin ansässige Schriftsteller, Komponist und Gründer des Berliner Lessing-Museums Georg Richard K. A. Kruse (1856-1944), der 1899 eine Lortzing-Biographie und später die gesammelten Briefe Lortzings veröffentlichte und seit 1903 als Redakteur der Bühnen- und Musikwerke für Reclams Universal-Bibliothek wirkte. Es wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem Gustav Eberlein als Sieger hervorging. Kaiser Wilhelm II. bestimmte schließlich den Entwurf zur Ausführung und das Denkmal wurde an der heutigen Stelle am 23.10.1906 (am 105. Geburtstag Lortzings) enthüllt. 2002 hat Starcke die verloren gegangenen Hand mit Stift nachgeschaffen. Die Beratung erfolgte durch Prof. Rolf Grimm, Hann. Münden, Gustav-Eberlein-Forschung e. V. (Jörg Kuhn).

Maße

(gesamt)
Höhe

6.5 m

Verwendete Materialien

Marmor (gesamt) (Materialarchiv)

Inschriften

Inschrift (gemeißelt)
am Sockel, Vorderseite
»LORTZING«

Bezeichnung (gemeißelt)
an der Plinthe rechts
»G. EBERLEIN.«

Zustand

bestoßen (gesamt, 2006), leicht
berieben (2006)
ausgebessert (2006)
ersetzt (Hand mit Stift, 2006), 2002 neu geschaffen

Vollständigkeit

vollständig, nach diversen Ergänzungen


Ihre Information ist gefragt

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.