Kunckel-Stein

Kunckel-Stein

Foto: Susanne Kähler, 2005, CC-BY-4.0

asymmetrisch geformter Findling mit eingetiefter, mehrzeiliger Inschrift

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Unbekannt (Künstler:in)
1972-1973

Objekt­geschichte

1685 schenkte Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg „Der Große Kurfürst“ (reg. 1640-1688) seinem Chemiker und Glasfachmann Johann Kunckel (geb. um 1631/32 nahe Plön in Holstein, gest. am 20.3.1703) das zu dieser Zeit „Kaninchenwerder“ genannte ehemalige „Pfau Werder“, die spätere Pfaueninsel. Kunckels Arbeiten mit hochexplosiven Stoffen in seinem Haus an der Klosterstraße / Waisenstraße (wo später, ab 1695, die Parochialkirche errichtet werden sollte) oder auf dem Bauergut in Kladow, wo er wohl ab 1685 lebte, war den Anwohnern zu gefährlich geworden. So war die Einrichtung einer Glashütte mit Laboratorium am Ostende auf der abgelegenen Insel ein geeigneter Ausweg. Insbesondere stellte Kunckel hier das kostbare und begehrte Rubinglas her, das zu den erfolgreichen preußischen Exportwaren der Zeit gehörte. Nach dem Tod des Großen Kurfürsten 1688 fiel Kunckel bald in Ungnade. 1689 brannte die Glashütte ab. Der Betreiber sollte gleichzeitig beträchtliche Entschädigungen für angeblich veruntreute Gelder an Kurfürst Friedrich III. zahlen. 1693 ging Kunckel nach Berufung durch den schwedischen König nach Schweden, wurde geadelt („Kunckel von Löwenstern“) und kam zu hohen Ehren. 1703 starb er auf einer Reise. 1972 wurden die Reste der 1689 abgebrannten Anlage auf der Pfaueninsel ausgegraben. In diesem Zusammenhang wurde zur Erinnerung an den bekannten Erfinder ein Erinnerungsmal aufgestellt (Jörg Kuhn).

Verwendete Materialien

Granit (Materialarchiv)

Technik

bearbeitet

Inschriften

Inschrift (eingemeißelt)
am Objekt vorne
»JOHANN KUNCKEL / ERBAUTE 1685 SEIN / LABORATORIUM AUF / DIESER INSEL ER / STELLTE PHOSPHOR / UND RUBINGLAS HER.«

Zustand

veralgt (2005), leicht

Vollständigkeit

vollständig


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