Kronenhirsch

Kronenhirsch

Foto: Susanne Kähler, 2019, CC-BY-4.0

Überlebensgroße naturalistische Darstellung eines großen Rotwildhirsches mit mächtigem Geweih.

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Darsow, Johann (Bildhauer:in)
1936-1937

Datierungs­hinweise

1969 im Tierpark aufgestellt

Objekt­geschichte

Die Figur des Kronenhirschs mit dem sprechenden Namen "Raufbold" gehört zu den heute bekanntesten Arbeiten Darsows. NS-"Reichsjägermeister" Hermann Göring (1893-1946) hatte in der Rominter Heide, einem prominenten Jagdgebiet preußischer Herrscher und Politiker bis 1945, das Göring weiträumig in Beschlag genommen hatte, den offenbar prominenten Rotwildhirsch am 9. Februar 1936 geschossen. Darsow schuf nach dem Kadaver ein überlebensgroßes Standbild des Tieres. 1937 war die zeitweilig vergoldete Plastik auf der Internationalen Jagdausstellung in Berlin zu sehen und zwar am Eingang der beiden von den Ausstellungmachern genutzten Messehallen. Darsow erhielt für diese Arbeit eine goldene Medaille verliehen. Die Hirschplastik diente später als Teil der aufwändigen skulpturalen Ausstattung des brandenburgischen Landsitzes Carinhall, den Göring sich hatte ab 1933 in der Schorfheide in der Nähe von Groß Dölln hatte errichten lassen. Nach der Figur erhielt der Aufstellungsort am Ende einer Kastanienallee die Bezeichnung "Hirschplatz". Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil des in Carinhall verbliebenen Teils der Parkausstattung, u. a. als "Beute" der sowjetischen Armee nach Berlin und Potsdam überführt (darunter drei Plastiken, die 1963-1964 im Bezirk Spandau Aufstellung fanden: Diana, Ares Ludovisi, Apoll). Darsows Hirsch ist um 1950 im Park Sanssouci nachzuweisen. 1969 wurde die Plastik als Geschenk der Staatlichen Schlösser und Gärten von Potsdam-Sanssouci (heute Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg) zum Tierpark Friedrichsfelde überführt und hier im Bereich der Freichtbühne (Kinder-Tierpark, Kinderzoo, Kinderzirkus) aufgestellt. Eine weitere Ausformung des Kronenhirschs, angeblich erst 1938 in Lauchhammer gegossen, steht seit 2013 auf dem Kurplatz im Kurort Hartha (Stadt Tharandt, Sachsen) und wird hier in Anspielung auf die Legende vom Hl. Hubertus von Lüttich, "Hubertushirsch" genannt (Jörg Kuhn).

Verwendete Materialien

Bronze (Materialarchiv)

Technik

gegossen

Zustand

korrodiert (2019)

Vollständigkeit

vollständig


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