Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/01

Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1866 und 1870/01

Foto: Susanne Kähler, 2012, CC-BY-4.0

Das Monument wird von einem schmiedeeisernen Gitter mit acht Pfosten umgeben. Auf gestuftem Unterbau aus grauem Granit ruht das aus rötlichem Granit gearbeitete, vielteilige Monument auf. Ein mehrfach gestufter Sockel trägt einen mächtigen Scheinsarkophag. Hinter diesem trägt ein gerundeter Giebel einen Obelisken mit gewölbtem Abschluss. Ein in Bronze gegossener, überlebensgroßer Fahnenträger in Uniform mit bekränztem Helm (der so genannten „Pickelhaube“) und gesenkter Fahne steht, den Kopf in Trauer und Ehrerbietung geneigt haltend, auf den Stufen des Sockels, die Hand auf den Sarkophagdeckel gelegt. Der über dem Sarkophag aufragende Giebel ist mit zahlreichen bronzenen Waffen, Rüstungsteilen und Abzeichen der verschiedenen Waffengattungen bedeckt, überhöht von vier Fahnen und einem mächtigen Adler (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Boese, JohannesBildhauer_In1888
Fa. Aktiengesellschaft Schaeffer & WalckerGießerei
Datierungshinweise
Einweihung: 8.08.1888; nach 1945 durch eine weitere Inschrift u. a. ergänzt
Objektgeschichte
Im Auftrag der Berliner Kriegerbünde schuf Johannes Boese dieses Gedenkmal für die Toten der beiden letzten „Reichseinigungskriege“ von 1866 (Deutsch-Österreichischer Krieg) und 1870 bis 1871 (Deutsch-Französischer Krieg). Die Grundsteinlegung fand am Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, dem 18.10.1886, statt, die Einweihung erfolgte am 8.8.1888. Nach 1945 wurden verschiedene Ergänzungen angebracht, darunter Inschriften und das Bronzerelief mit der Friedensglocke. Das Monument steht an seinem ursprünglichen Aufenthaltsort und wurde im Jahr 2000/2001 grundlegend saniert (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Bronze
Granit
Schmiedeeisen
Farbe, Gold
Technik
Figurengegossen
montiert
patiniert
Sockelbehauen
gemeißelt
geschliffen
Gittergeschmiedet
gesamtzusammengefügt
Inschriftvergoldet
Inschriften
Inschrift (gemeißelt)
am Objekt, Vorderseite
Den f. d. Vaterland / gest. Kameraden / d. Krieger-Verbund / Berlin / u. Umgegend.
Jahreszahl (gemeißelt)
am Objekt rechte Seite
1866
Jahreszahl (gemeißelt)
am Objekt linke Seite
1870/71.
Bezeichnung (gegossen)
auf der Fahne des Fahnenträgers
I. Boese. 1888. / Geg. Act.-Ges. Schaeffer & Walcker.
Inschrift (gemeißelt)
am Objekt, Rückseite
Errichtet v. I. Bezirk / d. Deutschen Kriegerbundes / unter Mitwirkung ehemal. / Waffengefährten u. / patr. Mitbürger / 1888.
Tafel (gegossen, appliziert)
am Objekt, Rückseite
TREUE UM TREUE / MÖGE DIESE GLOCKE / ALLZEIT ZUM FRIEDEN MAHNEN / UNSEREN TOTEN FALLSCHIRMJÄGERN / KAMERADSCHAFT BERLIN
Inschrift (gemeißelt)
am Sockel hinten
UNSEREN / UNVERGESSENEN KAMERADEN / DER DEUTSCHEN WEHRMACHT / ZUM GEDÄCHTNIS / 1939 1945
ZustandZeitpunkt
gesamtalt geflickt2012
Fehlstellen, Einschusslöcher, Fahne2012
verschmutzt2012
biogener Bewuchs2012
Bronzekorrodiert2012
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905, S. 100.
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 213. Ausgabe 1994
  • Weinland, Martina: Kriegerdenkmäler in Berlin 1870 bis 1930, Frankfurt am Main, 1990, S. 178.
  • Schütze, Karl-Robert: Von den Befreiungskriegen bis zum Ende der Wehrmacht. Der Garnisonfriedhof, Berlin, 1986, S. 132-133.
  • Lesser, Katrin: Gartendenkmale in Berlin: Friedhöfe, Petersberg, 2008, S. 175.
  • Caspar, Helmut: Erinnerungsorte in Berlin. Führer zu Schauplätzen Deutscher Geschichte, Petersberg, 2008, S. 140.
  • Borchert, Wilhelm: Garnison-Friedhof Hasenheide in Wort und Bild, Berlin, 1930.

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