Kriegerdenkmal der Baugenossenschaft „Freie Scholle“

Kriegerdenkmal der Baugenossenschaft „Freie Scholle“

Foto: Jürgen Tomisch und Barbara Anna Lutz, 2020, CC-BY-4.0

In der kreisrunden, von Kopfsteinen eingefassten Beetfläche ragt der kantige, flache Findling gut sichtbar, aus der Erde hervor. Er ist umrandet von zahlreichen kleinen, ebenfalls flachen und kantigen, aufgestellten Steinen. Die Vorderseite mit der Schrifttafel aus glatt poliertem Granit ist zur Egidystraße hin ausgerichtet und trägt eine Inschrift.
(Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
UnbekanntKünstler_In1921
Datierungshinweise
1921 Aufstellung des Findlings mit erster Schrifttafel nach 1945 Austausch der Schrifttafel
Objektgeschichte
Die 1899-1910 errichtete Kolonie Freie Scholle ist eine der ältesten genossenschaftlichen Siedlungen Berlins, die aufgrund ihrer Größe ein in sich „eigenes Ortsbild darstellt, das den Bewohnern in seiner starken Differenziertheit stets eine erlebnisreiche Abwechslung und eine sichere Identifikation bietet.“ (Quelle: Landesdenkmalamt Berlin, Denkmalerfassung, Kennziffer 09011912 (Kolonie Freie Scholle), Erfassungstext). Zum Andenken an ihre im 1. Weltkrieg umgekommenen Angehörigen stellten die Bewohner der „Freien Scholle“ 1921 auf der damals noch „Rundteil am Fließ“ genannten Fläche am Ende der Egidystraße den Granitfindling mit einer (Kunststein?-)Gedächtnistafel auf: „Zum Gedächtnis ihrer im Weltkriege 1914-18 verbliebenen Angehörigen (folgen Namen). Gewidmet von der Bewohnerschaft Freie Scholle“, lautete die Inschrift. Nach dem zweiten Weltkrieg (Datum unbekannt) wurde die Schrifttafel ausgetauscht, die Inschrift geändert und das Denkmal nun den Opfern beider Weltkriege gewidmet. Den Namen Marie-Schlei-Platz erhielt das „Rundteil am Fließ“ am 8. Mai 2003, dem 30. Todestag der SPD-Politikerin, die sich besonders für die Rechte sozial Benachteiligter eingesetzt hatte; sie hatte ganz in der Nähe, im Allmendeweg 112, gelebt. Möglicherweise wurde zu diesem Anlass auch die Pflasterung des Platzes gestaltet. In einer zweiten Aussparung des Platzbelages, hinter dem Gedenkstein, wurde ein Schild mit dem Namen des Platzes und einer Würdigung der Namensgeberin Marie Schlei aufgestellt (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
FindlingHöhe3.4 m
Breite2.45 m
Tiefe1.7 m
TafelHöhe0.83 m
Breite0.57 m
Verwendete Materialien
gesamtGranit, Findling
Technik
Tafelmontiert
Inschriften
Tafel (Tafel montiert, Lettern vertieft/ gefräst)
am Objekt
DEN OPFERN / BEIDER / WELTKRIEGE / ZUM / GEDENKEN / GEMEINNÜTZIGE BAUGENOSSENSCHAFT / FREIE SCHOLLE / ZU BERLIN EG
ZustandZeitpunkt
gesamtbiogener Bewuchs, im unteren Bereich2020
Vollständigkeit
vollständignach 1945 neue Tafel

  Nachweise

  • Weinland, Martina: Kriegerdenkmäler in Berlin 1870 bis 1930, Frankfurt am Main, 1990, S. 100-102.

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