Es handelt sich um eine mehrteilige Brunnenanlage mit dem Titel „Imaginäres Theater“. Sie bestehend aus einem schlichten, runden flachen Brunnenbecken und mehreren Figurengruppen. Das Brunnenbecken des „Imaginären Theaters“ hat einen Durchmesser von fünf Metern, sein Beckenrand aus Granit ist an der zum Platzinneren weisenden Seite niedriger, der Beckenboden ist mit einem Mosaik aus Amnesit-Stein bestückt. Am Brunnenrand, an der süd-östlichen Seite, steht die etwa lebensgroße Figur (1,70 m) eines nackten Knaben. Sein linker Fuß ist auf den Beckenrand gestellt, die rechte Hand hält er im Redegestus vor den Körper. Diese Figur ist als Narziss zu deuten. Auf der südwestlichen Seite im Halbkreis angeordnet stehen drei bogensegmentförmige Sockel aus Granit auf denen insgesamt fünf Figuren stehen. Sie sind realistisch, teils „surrealistisch“ mit zeichenhafter Binnenzeichnung gestaltet. Ihre Höhe beträgt einschließlich Sockel etwa zwei bis drei Meter. Auf dem linken, niedrigen Sockel steht ein Zentaur. Sein Oberkörper ist nach rechts gewendet, sein rechter Pferdehuf erhoben, den rechten Arm hat er nach hinten an den Pferdeleib gelegt. Der Zentaur, er hat ein erhobenes Kinn, eine Stirnglatze und ein fein geschnittenes Gesicht, steht innerhalb von Bonks Theaterthematik für die Groteske. Er ist „Sinnbild für die Zeit animistischer Weltbetrachtung“ (Bonk zitiert nach dem Kat. Neptuns Reich an der Spree, 1986, S. 86).
Auf dem erhöhten Mittelsockel stehen zwei weibliche Aktfiguren: vom Brunnen aus betrachtet links die Venus, die sich zum Brunnenbecken wendet und an der rechten Seite die Leda mit einem mit gespreizten Flügeln neben ihr stehenden Schwan. Diese beiden Figuren versinnbildlichen die Komödie und stehen für die „menschliche Zuneigung und Erotik in einer klassischen Arabeske“.
Auf dem dritten, niedrigen Sockel stehen zwei „Titanen“. Der Erläuterung des Künstlers zufolge sind sie innerhalb einer Deutung des Brunnens als Gesellschaftskritik als „Ausdruck der Konfrontation“ zwischen natürlicher Lebensgrundlage und „industrieller Progression“ zu sehen. Die beiden abstrahierten Gestalten wirken verstümmelt, fehlende Gliedmaßen werden durch Quader ersetzt. Dennoch sind sie betont muskulös und kraftvoll. Sie stehen sich in aggressiver Haltung gegenüber, eine Figur stemmt einen Felsbrocken in die Höhe (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Standort
Epoche
Schaffende/
Datierungshinweise
1987 eingweiht
Objektgeschichte
Dieses "Imaginäre Theater" stellt eine zeichenhaft-kalligrafische (in schöner Schrift) Figurenreihe dar, die in ihrer klassischen Dreiteilung (Tragödie, Komödie, Groteske) die Isolation, Zusammengehörigkeit und die Konfrontation beschreibt. Eine szenische Figurenkomposition in drei Gruppen und einer Einzelfigur. Die drei Gruppen weisen auf Themen der griechischen Mythologie hin - Centaur - Leda mit Schwan - Titan" (Marc Wellmann)
Maße
Verwendete Materialien
Technik
Inschriften
Bezeichnung (gegossen, geprägt / gestempelt)
auf der Plinthe der Figur LEDA hinten, unten
»BONK / 86/87 / GUSS BARTH RINTELN«
Zustand
Vollständigkeit
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