Hl. Georg als Drachentöter

Hl. Georg als Drachentöter

Foto: Dagmara Bruchalska, 2019, CC-BY-4.0

Die überlebensgroße Reitergruppe eines Hl. Georg im Kampf mit dem Drachen steht auf einem mächtigen, aus polierten rötlichen Granitplatten und Werkstücken gefügten Sockel, dessen Gliederungsmotive auf antike Vorbilder zurückgreifen. Die Bronzegruppe selbst zeigt über rechteckiger Plinthe mit kräftigem Naturrelief eine stark bewegte, bei aller Idealisierung realistisch formulierte Kampfgruppe. Ein sich aufbäumendes Pferd, den ideal gebildeten, antikisch bekleideten Krieger Georg tragend, scheut vor einem gewaltigen Untier in Gestalt eines Fantasiedrachens, der sich flügelschlagend und fauchend gegen seinen Bezwinger zu wehren versucht (Jörg Kuhn).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Kiss, August Karl EduardBildhauer_In1855
Fa. LauchhammerGießerei
Datierungshinweise
1865 Aufstellung im I. Schlosshof, 1951 im Volkspark Friedrichshain, 1987 im Nikolai-Viertel; 2010-2011 saniert. Wiedereinweihung am 24.06.2011
Objektgeschichte
Kiss vermachte sein bedeutendes Bildwerk der Stadt Berlin, die es als Huldigungsgeschenk an König Wilhelm (seit 1871 Kaiser Wilhelm I.) weiterreichte und es 1865 im ersten Hof des Berliner Schlosses aufstellen ließ. Zuerst ohne, dann mit Sockel nach Sprengung des Schlosses Aufstellung 1951 im Volkspark Friedrichshain zuerst am Trümmerberg, dann am Schwanenteich, 1987 auf Wunsch von Günther Stahn Aufstellung im neu errichteten Nikolai-Viertel. Das fragmentierte und angegriffene Denkmal konnte 2010-2011 in Berlin-Adlershof saniert werden. Die feierliche Wiedereinweihung u. a. mit einer Ansprache durch den Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte-Nord, Dr. Bertold Höcker, fand am 24.06.2011 statt (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Sockel obenGranit, rötlich, Virbo-Granit
Sockel unten, Lausitzer Lamprophyr, Gabbro
PlastikBronze
Technik
Sockelgemauert
verkleidet
zusammengefügt
Plastikgegossen
montiert
patiniert
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
an einem der Felsbrocken der Plinthe
KISS / BERLIN 1855
ZustandZeitpunkt
Plastikverschmutzt2009
Plintheverzogen2009
SockelAusbrüche2009
Ausblühungen, 2010 beseitigt2009
Vollständigkeit
vollständignach den Ergänzungen 2011

  Nachweise

  • Bernau, Nikolaus: Architekturführer Nikolaiviertel Berlin, Berlin, 2009, S. 21-22.
  • Bloch, Peter: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert : das klassische Berlin, Berlin, 1994, S. 134. Tafeln 159-163
  • Chod, Kathrin: Mitte; Bd. 1. Von A bis N, 2001.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 301-302.
  • Günzel, Wolfgang H.: Berliner Bronzen, Brücken, Bauten, Berlin, 2010, S. 142-144.
  • Kuhn, Jörg: Die Denkmäler und Brunnen in der direkten Umgebung des Berliner Schlosses, S. 82-83. Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, 112. Jahrgang, Oktober 2016, Heft 4, S. 74-103
  • Müller-Bohn, Hermann: Die Denkmäler Berlins in Wort und Bild, Berlin, 1905.
  • Maaz, Bernhard: Skulptur in Deutschland : zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg, Berlin, 2010.
  • Schroeder, Johannes H.: Naturwerksteine in Architektur und Baugeschichte von Berlin. Gesteinskundlicher Stadtbummel zwischen Alexanderplatz und Großem Stern., Berlin, 2006, S. 95.

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