Heinzelmännchen

Heinzelmännchen

Foto: Nicola Vösgen, 2022, CC-BY-4.0

Aus der Bepflanzung ragt ein asymmetrisch geformter Pfeiler aus grauem Granit mit einem Abschluss in Gestalt einer sechsstufigen Treppe hervor. Auf diesen Stufen sind die vier bronzenen Figuren montiert, vier Heinzelmännchen, bärtige Zwergengestalten, die in akrobatisch wirkenden Posen die Treppe herunterpurzeln. Eines dieser Heinzelmännchen steht oben an der Treppe, im Begriff sich herunterzustürzen, eines sitzt auf der Treppe, Beine und Arme von sich streckend, die Mütze verrutscht, als sei es gerade auf den Po gefallen, das dritte fliegt kopfüber durch die Luft und hält sich noch mit den Händen an seinen Gefährten fest, das vierte Heinzelmännchen stürzt rücklinks von der untersten Treppenstufe. Dargestellt sind die Sagengestalten der Kölner Hausgeister, vielleicht in dem Moment als sie entdeckt werden und flüchten. Die Gruppe strahlt starke Dynamik aus, die bewegt impressionistische Oberfläche der Bronzen trägt zusätzlich dazu bei (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Richter, Werner (Künstler:in)
1978

Datierungs­hinweise

Erstaufstellung 1981; Bronzebildwerk im November 2014 gestohlen

Objekt­geschichte

Der Bildhauer Werner Richter, Schüler von Richard Scheibe, hatte sein Atelier in der Wassermannstraße 65 in Adlershof. Gerade in Treptow befinden sich daher zahlreiche seiner Werke, Auftragsarbeiten für den Rat der Stadt, wie auch einige Büsten für die Archenhold-Sternwarte. Unklar ist, ob es sich bei den „Heinzelmännchen“ auch um eine Auftragsarbeit handelte. Köln – die Heimatstadt der Heinzelmännchen - ist Partnerstadt von Treptow, allerdings wurde sie es erst seit der Zeit kurz nach der politischen Wende von 1989/1990, d. h. wesentlich nach der Aufstellung der Skulptur, so dass sich dieser Zusammenhang erst nachträglich ergeben hat. Die Heinzelmännchen wurden vermutlich eher für diese Aufstellung ausgewählt, weil die kindgerechte Gruppe auf dem Weg zum Jugendwohnheim auf der damaligen „Insel der Jugend“ die Neuankömmlinge erfreuen sollte. Das Bewegungsmotiv ergibt sich aus der von August Kopisch bearbeiteten „Sage“. In Köln selbst steht unweit des Doms der 1899 von Vater und Sohn Renard geschaffene Heinzelmännchen-Brunnen. Die Gruppe "Heinzelmännchen" von Richter wurde im November 2014 gestohlen. 2019 wurde im Rahmen der verdienstvollen Ausstellung "Wenn nur der Sockel bleibt" im Rathaus Treptow auch an Richters "Heinzelmännchen" erinnert (Jörg Kuhn).

Verwendete Materialien

Bronze (Gruppe) (Materialarchiv)
Granit (Sockel) (Materialarchiv)

Zustand

verschollen (Gruppe, 2018)
beschmiert (Sockel, 2011)
verschmutzt (2011), leicht
beschädigt (), beim Diebstahl der Gruppe
zugewachsen (2022)

Vollständigkeit

nicht vor Ort, Bronzeplastik gestohlen


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