Die Skulptur mit dem Titel „Großer verschnürter Kopf“ steht, wie die ihr gegenüberstehende Bronzeplastik Kriesters mit dem Titel „Berliner Kopfzeichen“, auf einem Betonfundament auf der Rasenfläche an der südöstlichen Seite des Theodor-Heuss-Platzes, nur unwesentlich gegenüber dem Straßenniveau erhöht. Das Objekt hat die Form eines stilisierten schmalen Kopfes. Die Rückseite wurde bossiert belassen, die Vorderseite stellt sich als Maske dar: statt Augen, Nase und weiteren Gesichtzügen gibt es eine glatte Fläche mit drei sich jeweils überkreuzenden Schnürungen. Lediglich die Mundhöhle ist in Form einer runden Mulde unterhalb dieser „Foltermaske“ auszumachen (Susanne Kähler).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Kriester, Rainer (Künstler:in)
1981
Datierungshinweise
1989 wurden die zwei Kopfskulpturen von Rainer Kriester aufgestellt.
Objektgeschichte
Die stilisierten Köpfe in Verbindung mit Zeichen und Symbolen sind zum bekanntesten Ausdrucksmittel Künstlers geworden. Die Köpfe, oft „gezeichnet“, mit Kerben versehen und Martyrien ausgesetzt, sind als Verweise auf die unterschiedlichen Zwangslagen zu verstehen, denen die Menschen ausgesetzt sind. Masken gelten als Zeichen der Unterdrückung. Dem sich am Theodor-Heuss-Platz befindlichen Kopf ging eine längere Beschäftigung mit dem Motiv der Schnürmaske voraus, bereits 1976 entstand beispielsweise ein vergleichbarer „Weißer Kopf“ aus Carraramarmor (Kat. 2000, S. 22), bei dem die Kopfform allerdings noch wesentlich realistischer ausgebildet worden ist. Seit 1982 arbeitete Kriester auf dem Hügel mit altem Sarazenenturm von Castellaro/Vendome in Italien, es entstanden hier 35 Großplastiken aus Kalkstein von Finale Ligure, darunter auch der „Große verschnürte Kopf“. Kriesters Köpfe gelten als „Metaphern für die Verletzlichkeit des Menschen“. Spuren von Gewalt sind äußerlich an den Kopfskulpturen zu erkennen und dienen als Verweise für die Spuren, die die Gewalt in den Köpfen der Menschen hinterlässt. Kriesters künstlerische gesellschaftskritische Arbeiten zeigen eine unverkennbare Handschrift, die Werke des Künstlers sind international anerkannt. An dem Standort an der südöstlichen Ecke des Theodor-Heuss-Platzes bilden die Köpfe Kriesters ein Pendant zu der an der westlichen Seite stehenden Brunnengestaltung Hella Santarossas aus der selben Epoche (Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Technik
Zustand
Vollständigkeit
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.