Gießer

Gießer

Der Gießer, Mann mit Schale

Foto: Susanne Kähler, 2011, CC-BY-4.0

Am Beginn des kleinen Bachlaufs zum Teich steht auf einem Ziegelsockel über „Kalksteingebirge“ mit eiserner Deckplatte die idealgebildete muskulöse Aktfigur eines jungen Mannes. In der rechten Hand hält er eine Schale, mit der erhobenen Linken hält er eine Kanne, aus der – bei Brunnenbetrieb – Wasser in die Schale fließt (Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Jaenichen-Woermann, Hedwig (Künstler:in)
1958

Datierungs­hinweise

Schenkung 1963; Aufstellung 1964

Objekt­geschichte

Die Malerin und Bildhauerin Hedwig Jaenichen-Woermann geb. Woermann war die Tochter des Hamburger Reeders Adolph Woermann und Nichte des im 19. Jahrhundert bekannten Kunsthistorikers und Kunstgaleriedirektors Karl Woermann. Schülerin von Fritz Mackensen in Worpswede, wo sie mit Ottilie Reylaender und Paula Moderson-Becker zusammenarbeitete. 1900-1903 studierte sie bei Antoine Bourdelle in Paris Bildhauerei und lebte in der Folge für etwa fünf Jahre in Rom. Die Künstlerin unterstütze in der Zeit kurz nach der Jahrhundertwende zahlreiche Künstler finanziell. Sie pflegte Freundschaften mit Dichtern wie Rainer Maria Rilke (1875-1926) und Maleren wie Otto Herbert Fiedler (1891-1962) (vgl.: Werner Kraus: Hedwig Woermann und ihre Künstlerfreunde : [anlässlich der Ausstellung Von Rilke bis Hofer. Hedwig Woermann und Ihre Künstlerfreunde, Museum Moderner Kunst - Wörlen, Passau, 2012]). 1908 heiratete sie den Bildhauer Johann Jaenichen (1873-1945), mit dem sie in Scaux bei Paris, nach 1914 in Hellerau bei Dresden und ab 1919 - sowie nach einem Aufenthalt in Buenos Aires - ab 1936 wieder in Wustrow lebte (im "Storchenhaus"). Bei dem gemeinsamen Selbstmordversuch des Paares kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges starb Jaenichen, Hedwig überlebte. Ihr Haus und Atelier musste sie 1958 aufgrund finanzieller Probleme verkaufen. Die Figur könnte aus dem Nachlass der 1960 verstorbenen Künstlerin stammen. Die klassische Formulierung spricht dafür, dass die Figur vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. 1963 wurde die Figur von einer Frau Roosen aus Treptow dem Arboretum geschenkt. Wie die Figur in ihren Besitz gekommen ist, bleibt zu untersuchen (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).

Maße

(Figur)
Höhe
(Sockel)
Höhe
Länge
Breite

1.67 m

0.3 m
0.5 m
0.5 m

Verwendete Materialien

Bronze (Materialarchiv)

Technik

gegossen

Zustand

korrodiert (2011)
verschmutzt (2011)

Vollständigkeit

vollständig


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