Die Friedhofsskulptur stellt ein Kreuz dar, „das von der Sonne überstrahlt wird.“ (vgl. Erfassung, Gruppe Bildende Kunst, um 2000[?]).
Zwei Elemente ähnlicher Form sind leicht voneinander abgerückt, die Senkrechte des Kreuzes wird – ebenso wie die Sonne im Kreuzungspunkt – in der Negativ-Fläche/der Licht-Fläche lesbar. Der Stein zeigt in zahlreichen schrägverlaufenden Spuren die Strahlen der Sonne, die Horizontale des Kreuzes ist durch einen tieferen Einschnitt in den Skulpturteilen deutlich markiert. Beide Elemente gehen fließend in eine gemeinsame Bodenplatte über, die in ihrer bündig mit der Fläche abschließenden Bodenkontur den leichten Versatz der Elemente zueinander nachzeichnet. Das Kunstwerk steht mittig auf der mit Granitsteinmosaik gepflasterten Oberfläche eines kreisrunden Podestes mit konisch verlaufender Einfassung in Form eines Betonrings (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)..
Epoche
Schaffende/
Brandenburg, Paul (Künstler:in)
1983
Objektgeschichte
Durch die Entstehung des Märkischen Viertels und die damit verbundene starke Zunahme der Bevölkerung wurde in den 1970er Jahren die Einrichtung eines neuen Friedhofs notwendig. 1968 legten die Architekten Fehling+Gogel im Auftrag des Landes Berlin einen Entwurf für eine Kapelle sowie die Landschaftsarchitektur des neuen Tegeler Friedhofs „Am Fließtal“ vor. Umgesetzt wurde 1975 hiervon nur der Bau der Kapelle mit Friedhofsgärtnerei und Verwaltungsbüros, der als Eingangsbauwerk des Friedhofs fungiert. Die Gestaltung des etwa 8,8 Hektar großen Geländes, für das Fehling+Gogel eine Anlage mit stark geschwungenen Erdwällen vorgesehen hatten, wurde 1973-1976 wesentlich stringenter nach Plänen von Karl-Heinz Czipulowski (Naturschutz- und Grünflächenamt, Bezirksamt Reinickendorf?) ausgeführt. Die Ausformulierung einer breiten grünen Hauptachse jedoch, vom Eingang am Waidmannsluster Damm bis zum Tegeler Fließ, war bereits ein Element der ersten Planung – wenn auch in anderer Form. 1976 fanden erste Bestattungen auf dem Friedhof statt. 1983 fand hier die von Paul Brandenburg, einem der bekanntesten Künstler Berlin-Reinickendorfs, im Auftrag des Bezirksamtes Reinickendorf geschaffene „Kreuz-Sonne“ ihren Platz. Sie wurde als Erinnerungszeichen für anonym bestattete Verstorbene vor dem mit Rasen bewachsenen Feld für Anonymbestattungen aufgestellt. Der freie Blick zum Fließtal, der sich hinter der Plastik auftat und der von gestalterischer Bedeutung für die gesamte Anlage war (vgl. Berlin und seine Bauten Teil X Bd.A, 1981, S. 46), ist heute (2020) allerdings verwehrt. Der letzte Teil der Mittelachse ist abgezäunt und dient als Lagerplatz für hoch aufgetürmten Baumschnitt u.ä. (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Verwendete Materialien
Muschelkalk (Skulptur) (Materialarchiv)
Granit (Podest) (Materialarchiv)
Beton (Materialarchiv)
Zustand
Vollständigkeit
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