Ein Granitfindling aus rötlichem Granit. Die Front zeigt einen polierten hochovalen Inschriftenspiegel. Vertieft angelegte Inschrift.
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1878
Datierungshinweise
hier an diesem Standort seit 2008
Objektgeschichte
1878 wurde auf der so genannten Friesenhöhe, die an den Mitstreiter Ludwig Jahns bei der Etablierung des Turnens (Fechtens) in Preußen, Karl Friedrich Friesen (Magdeburg 1784-1814 gefallen bei La Lobbe, heute Ortsteil von Rethel, Ardennen, Frankreich) erinnerte, ein Gedenkstein aufgestellt. Das Geburtsjahr wurde dabei offenbar von Beginn an falsch angegeben, nämlich „1785“ statt „1784“. K. F. Friesen, der 1808 zusammen mit Ludwig Jahn als Lehrer an der von Johann Ernst Plamann eingerichteten Erziehungsanstalt im Sinne einer Pädagogik nach Pestalozzi wirkte, richtete 1808 eine „Fechtbodengesellschaft“ ein, in der neben dem Fechten auch politische Themen behandelt wurden. Friesen wirkte 1811 auf dem von Ludwig Jahn begründeten Turnplatz in der Hasenheide als Vorturner, leitete in den Wintermonaten den „Turnkünstlerverein“ und entwickelte viele neue Turnübungen. Eine Schwimmanstalt an der Oberbaumbrücke geht ebenfalls auf K. F. Friesen zurück. Im Zusammenhang mit der Umgestaltung der Hasenheide 1934-1936 im Vorfeld der Olympiade in Berlin wurde auch die Friesenhöhe in Ordnung gebracht. Eine Überprüfung des Zustandes erfolgte 1937 (entsprechendes Schreiben von 1937 in dem Ordner zur Dokumentation „Hasenheide“ im Grünflächenamt des Bezirks Neukölln von Berlin). Bei der Enttrümmerung von Berlin wurde die Friesenhöhe mit Trümmerschutt überfangen und ging als solche verloren. Der Gedenkstein wurde unweit des Parkeinganges Fontanestraße / Karlsgartenstraße neu aufgestellt. Zu einem bisher unbekannten Zeitpunkt - wohl in den 1990er Jahren - wurde der Stein umgestürzt, so dass die Inschriftenseite nicht mehr zu erkennen war. Rainer Sodeikat vom Grünflächenamt, zuständig für die Planungen zur Hasenheide, fand den Gedenkstein bei Erneuerungsarbeiten in diesem Parkbereich. Im Zusammenhang mit verschiedenen Maßnahmen zur Eindämmung des Drogenhandels in der Hasenheide ließ Sodeikat einen gepflasterten Platz anlegen und dort feste Schachtische und feste Sitzgelegenheiten für einen lokalen Schachverein einrichten. 2008 erhielt der Gedenkstein an der hinteren Begrenzung des Platzes innerhalb der dortigen Bepflanzung einen neuen Aufstellungsort (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Granit (Materialarchiv) , rötlicher Findling
Farbe (Inschrift)
Technik
bearbeitet
poliert
gefasst (Inschrift)
Inschriften
Inschrift (eingemeißelt)
Front
»Geweiht/der Erinnerung an / FRIEDR. FRIESEN / geb. 25. Sept. 1785 / gefallen 15. März 1814«
Zustand
Vollständigkeit