Gedenkstätte der Sozialisten

Gedenkstätte der Sozialisten

Foto: Sandra Böttcher, 2019, CC-BY-4.0

Die kreisförmige, leicht erhöht gelegene Gedenkstätte ist über sieben Stufen zu erreichen. Die äußere Begrenzung wird von einer roten Mauer markiert. Innerhalb dieser Ringmauer befinden sich Rabatten mit Bepflanzung, besonders Rosen. Des Weiteren befinden sich divers gestaltete Grabplatten, Grabsteine und Urnen innerhalb der Ringmauer. Die Urnengräber sind durch konkav gravierte, in Gold gehaltene Großbuchstaben mit dem Namen der Verstorbenen auf roter Steinplatte in die äußere Begrenzungsmauer eingelassen. Im Zentrum der Anlage befindet sich eine hohe Stele aus rotem Porphyr. Auf dieser Stele wurde im oberen Bereich ein Schriftzug in Großbuchstaben angebracht. Die Buchstaben wurden aus polierten Metall (vermutlich Bronze) gefertigt. In einem Rondell um die Stele herum liegen 10 Gedenkplatten mit gegossenen Inschriftentafeln mit den Namen der hier real oder symbolisch Beigesetzten (Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht, Ernst Thälmann, Rudolf Breitscheid, Franz Künstler, Franz Mehring, John Schehr, Walter Ulbricht, Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck). Im Eingangsbereich der inneren Gedenkstätte befindet sich aus rotem Klinker ein viereckiger Block mit der metallenen Aufschrift GEDENKSTÄTTE / DER SOZIALISTEN (Sandra Böttcher).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Jenner, Richard (Architekt:in)
1951

Mucke, Hans (Architekt:in)
Lingner, Reinhold (Gartenarchitekt:in)

Datierungs­hinweise

mit älteren Einzel-Objekten

Objekt­geschichte

Nach dem Begräbnis von Wilhelm Liebknecht (1826-1900) entwickelte sich Friedhof Friedrichsfelde zum bevorzugten Begräbnisort führender Vertreter der "Arbeiterbewegung". Auch die 33 Opfer des so genannten Spartakusaufstandes im Jahr 1919 fanden dort ihre letzte Ruhe und so bekam der Friedhof vermehrt die Bezeichnung "Sozialistenfriedhof". Nach einer Idee des Parteivorsitzenden der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Wilhem Pieck, wurde 1950, nachdem der prämierte Entwurf des ersten Wettbewerbs (von Walter Rossow, Eduard Ludwig und Gustav Seitz) von Pieck aus politischen Erwägungen abgelehnt worden war, die "Gedenkstätte der Sozialisten" nach Entwürfen von Richard Jenner, Hans Mucke und Reinhold Lingner realisiert und errichtet. Dafür musste unter anderem das repräsentative Mausoleum der Familie Hans von Bleichröder abgebrochen werden. Piecks Hoffnung, den Sarg Karl Liebknechts auffinden zu lassen, wurde nicht von Erfolg gekrönt. So wurde unter der Liegeplatte ein wenig Erde vom historischen Grabfeld der Sozialisten symbolisch beigesetzt. Die Einweihung der "Gedenkstätte der Sozialisten" erfolgte am 14. Januar 1951 in Anwesenheit von führenden Politikern der DDR. Staatspräsident und Parteivorsitzender Wilhelm Pieck hielt die Eröffnungsrede. Bald darauf beschloss die politische Führung der SED hier weitere Persönlichkeiten der "Arbeiterbewegung" bestatten zu lassen. Diese Idee manifestierte sich in Form von Urnengrabstätten in und an der Ringmauer oder in der anschließenden Grabanlage am Pergolenweg. Es wurden auch ältere Grabplatten, Grabsteine und Stelen von politischen Wegbereitern aus der Zeit der Monarchie und der Weimarer Republik an den Standort der neuen Gedenkstätte umgesetzt, etwa das Grabmal für Wilhelm Liebknecht. An der rechten Ringmauer befinden sich 61 Urnenstätten führender Sozialisten und Kommunisten, darunter die Grabstätte des 1948-1967 amtierenden Ostberliner Oberbürgermeisters Friedrich Ebert, der 1951 an der Einweihung teilgenommen hatte. Bis zum Ende der DDR dienten Gedenkstätte und Pergolenweg als sozialistischer Ehrenfriedhof. Nach dem Ende der DDR erfolgten keine weiteren Beisetzungen mehr im Bereich der zentralen Gedenstätte - wohl aber in den Satelitenanlagen (Sandra Böttcher).

Maße

(gesamt)
Durchmesser
(Mauer)
Höhe
(Zentrale Stele)
Höhe

25 m

4 m

4 m

Inschriften

Inschrift (appliziert, gegossen)
Zentrale Stele
»DIE TOTEN / MAHNEN / UNS«

Zustand

veralgt (2019)
brüchig (Fugenfüllung, ), teilweise

Vollständigkeit

vollständig


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