Südlich der Dorfkirche in der Möllendorffstraße (1976 bis 1990 Jacques-Duclos-Straße) steht auf dem ehemaligen Dorfanger, dem heutigen Loeperplatz (1890 bis 1914 Wilhelmplatz), eine Gedenkanlage für die Opfer des Faschismus (OdF). Ein hochrechteckiger Quader, der aus Natursteinquadern gemauert ist, trägt auf jeder Seite eine Metalltafel. Auf der südlichen Tafel steht in erhöhten Buchstaben die Inschrift: ZUM EHRENDEN / GEDENKEN / AN DIE ERMORDETEN / ANTIFASCHISTISCHEN / WIDERSTANDKÄMPFER / 1933 – 1945.
Auf den weiteren drei Tafeln, ebenfalls in erhabenen Buchstaben, die identische Inschrift: ZUM GEDENKEN / UNSERER / TOTEN / NIE WIEDER / 1933 – 1945. Der Sockel endet mit einer dunkleren, leicht überstehenden Deckplatte. Darauf befindet sich eine Metallkugel, die eine auf dem Kopf stehende Pyramide aus verschiedenfarbigem Metall trägt. In die jeweils untere Spitze der Pyramide ist an jeder Seite ein gleichschenkeliges Dreieck aus rotem Metall eingefügt, dass auf den sog. Häftlingswinkel verweist, ein seit 1937 gebräuchliches Symbol, das der Kennzeichnung der Häftlinge in den Konzentrationslagern diente. Die politischen Häftlinge mussten einen roten Winkel tragen. Darüber stehen, in die äußere Form der Pyramide eingeschrieben, die silberfarbenen Buchstaben KZ vor schwarzem Hintergrund (Nicola Vösgen).
Standort
Epoche
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1950
Datierungshinweise
später erneuert
Objektgeschichte
Das Denkmal ist den Opfern der vom Nationalsozialismus Verfolgten und insbesondere den Widerstandskämpfern gewidmet. Ein erstes Ehrenmal, dessen Aussehen nicht überliefert ist, wurde vermutlich bereits 1948 oder Anfang der 1950er Jahre errichtet. Auf zwei Fotos, die auf das Jahr 1965 datiert sind, erkennt man ein Denkmal, das dem heutigen sehr ähnlich sieht. Allerdings gab es nur eine Inschriftentafel auf der südlichen Seite und der pyramidenförmige Aufsatz war flächig gestaltet (Berlinische Galerie, Architektursammlung, Ost-Berliner Fotoarchiv). Laut Gestaltungsplänen war im September 1971 die Neugestaltung des Ehrenmals geplant. Auf einem Entwurfsplan vom 1971 ist ein Ehrenmal dargestellt, dass dem heutigen sehr ähnlich sieht, allerdings war der pyramidenförmige Aufsatz hier nur zweidimensional gestaltet (vgl. Landesdenkmalamt Berlin, Pläne Lichtenberg, L-1-09 und L 1-10). Um 1980 stand das Ehrenmal auf einem erhöhten Sockel und war weitläufig von einer mit Steinfliesen ausgelegten Fläche umgeben. Östlich und westlich waren breite bepflanze Beete angelegt, nach Norden war die Fläche von einer niedrigen Bruchsteinmauer abgeschlossen (Nicola Vösgen).
Maße
Verwendete Materialien
Naturstein (Stele)
Metall (Tafeln, Aufsatz) (Materialarchiv)
Farbe (Aufsatz)
Technik
gemauert (Stele)
bearbeitet (Stein)
gegossen (Tafeln)
geschweißt (Aufsatz)
gefasst (Aufsatz)
Inschriften
Tafel (gegossen, appliziert)
an der Stele, Vorderseite
»ZUM EHRENDEN / GEDENKEN / AN DIE ERMORDETEN / ANTIFASCHISTISCHEN / WIDERSTANDKÄMPFER / 1933 - 1945«
Inschriftentafeln (gegossen, appliziert)
am Objekt
»ZUM GEDENKEN / UNSERER / TOTEN / NIE WIEDER / 1933 - 1945«
Inschrift (aus Metall geschnitten)
am Aufsatz, vierseitig
»KZ«
Zustand
Vollständigkeit
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