Auf einem Rasenstück im Eingangsbereich des Ludwig-Jahn-Sport-Parks steht innerhalb eines Blumenbeets auf rechteckiger Standplatte aus gestocktem grauen Granit auf einem schmalen hohen längsrechteckigen Sockel aus Granitblöcken die etwas unterlebensgroße Figur eines Fußballspielers auf längsrechteckiger Plinthe. Der junge Mann in zeittypischer Sportbekleidung der Zeit um 1930, enganliegendem Sporttrikothemd, Sporthose, kurzen Stutzstrümpfen und Stollenschuhen, ist gerade im Begriff, einen Fußball, dessen Lauf er mit seinem weit nach vorn ausgestreckten rechten Fuß fixierend unterbrochen hat, mit dem schwungholend weit nach hinten ausgestreckten linken Fuß nach vorne zu schießen. Die Beine sind in starker Laufstellung dargestellt, jedoch fest konturiert. Die Arme folgen der weit nach vorn und nach hinten ausgreifenden Beinen in gegenläufiger Richtung. Der rechte Arm ist weit nach hinten ausgestreckt, die rechte Hand weit geöffnet, so dass die Handinnenfläche nach oben weist. Der linke Arm ist mit ausgestreckter linker Hand gerade nach vorne geführt. Der Kopf mit den kappenartig anliegenden Haaren ist geneigt, der Blick auf den Ball gerichtet. Die Figur ist bei aller Naturnähe leicht expressionistisch gestaltet und entspricht damit dem italienischen Zeitgeschmack der 1930er Jahre. Die gut komponierte Plastik vermittelt trotz ihrer naturgemäßen statischen Fixierung ein großes Maß an Bewegungssimulation, soweit dies ohne starke Abstraktion darstellbar ist (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Moschi, Mario (Künstler:in)
1931-1936
Datierungshinweise
1931 Modell, Guss 1934/1936, hier seit 1937
Objektgeschichte
Schöpfer der Plastik ist der italienische Bildhauer Mario Moschi. Er zeigte die im Modell schon 1931 angelegte Figur eines Fußballspielers (Il Calciatore = Der Kicker) auf der Biennale di Venezia 1934 und erhielt eine Auszeichnung dafür. Diese Figur wurde im Stadion von Florenz aufgestellt. Eine nach dem Modell von 1931 in Bronze gegossene weitere Ausformung der Figur wurde dann anlässlich einer Ausstellung italienischer Skulptur im Rahmen der Olympiade in Berlin 1936 gezeigt und vom Staat für ein „Fußballerdenkmal“ für das Olympiastadion angekauft. Die Plastik wurde am 17. August 1937 auf dem Sportplatz „Einsame Pappel“ (um 17:00 Uhr) eingeweiht. Der Sportplatz „Einsame Pappel“ (benannt nach den Schwarzpappeln, die hier im 19. Jahrhundert wuchsen), seit 1912/13 in städtischem Besitz, ging 1951 in den seit 1952 so benannten Ludwig-Jahn-Sport-Park auf (Freundl. Mitteilung von Dr. Jürgen Lüttke, Sportmuseum Berlin, an die Verfasser Dr. Jörg Kuhn und Prof. Dr. Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Granit (Standplatte) (Materialarchiv) , grau
Granit (Säule) (Materialarchiv)
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Technik
behauen (Standplatte)
geglättet
aufeinander gefügt (Säule)
gegossen (Plastik)
Zustand
Vollständigkeit
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