Bronzene Figurengruppe auf rechteckigem Muschelkalksteinsockel. Darstellung einer Fuchsjagd um 1900. Denkmalumgebung über rechteckigem Grundriss gepflastert. Die in ihrer Höhenstaffelung pyramidal konzipierte Figurengruppe erhebt sich auf einer rechteckiger Plinthe mit Naturrelief. Im Zentrum der sich trotz aller Plastizität vergleichsweise flach auf dem längsrechteckigen Sockel entwickelnden Gruppe steht mit auseinandergesetzter Beinhaltung die Figur eines „Piqueurs“ in der Jägertracht um 1900. Am nach oben ausgestreckten Arm hält er mit seiner Rechten einen erlegten Fuchs in die Höhe. Der Blick des Jägers ist nach oben links auf das erlegte Tier gerichtet. Ein prächtiges, geschwungenes Jagdhorn ist um den Oberkörper gelegt, mit der Schallöffnung nach vorne weisend über die rechte Schulter gehängt. Vier Jagdhunde, einer davon befindet sich zwischen den Beinen des „Piqueurs“, ein anderer davor so auf dem Rücken liegend, dass sein Kopf über die vordere Längsseite der Plinthe ragt, zwei weitere links des Jägers stehen auf ihren Hinterläufen und springen in Richtung Beutetier hoch. Die bewegte Gruppe von Jäger und Hunden wird hinterfangen von der kräftigen Gestalt eines edlen Jagdpferdes, dessen Kopf sich nach rechts vorn zum Betrachter der Hauptansichtsseite der Gruppe herabbeugt. Die Mähne des Pferdes ist kunstvoll geflochten, der Schweif kurz beschnitten. Der Jäger hält das leicht nach rechts vorantreibende Tier mit seiner Linken, die auch eine Hundepeitsche hält, am Geschirr fest. Stilistisch steht die Gruppe zwischen neubarockem Verismus und Jugendstil. Die bei aller Bewegung geschlossen wirkende Kontur der Gesamtgruppe, die glattere Formulierung und die stärkere Flächigkeit in der Formulierung der Oberflächen lässt die Gruppe gegenüber den anderen Gruppen stilistisch moderner wirken. (Susanne Kähler/Jörg Kuhn)
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Haverkamp, Wilhelm (Künstler:in)
1903-1904
H. Gladenbeck & Sohn (Bildgießerei) (Gießerei)
Aktiengesellschaft vorm. H. Gladenbeck & Sohn, Berlin-Friedrichshagen
Datierungshinweise
Einweihung am 02.11.1904, 1938 versetzt, Neueinweihung am 20.04.1939
Objektgeschichte
Einweihung am 02.11.1904 an der Charlottenburger Chaussee im Bereich des Großen Sterns im Zusammenhang mit drei weiteren Gruppen und Hirsch-Figuren, insbesondere auch dem Hubertus-Brunnen von Cuno von Uechtritz-Steinkirch. Thematisch zugehörig auch die acht Tierfiguren, die 1900-1902 am Floraplatz Aufstelllung fanden (heute an anderer Stelle beziehungsweise verschollen). 1938 wurde die Gruppe zusammen mit den drei weiteren Gruppen und dem Hubertus-Brunnen versetzt, Neueinweihung am 20.04.1939. Nach Kriegsbeschädigung begrenzte Wiederherstellungsmaßnahmen in den 1950ger Jahren. 1986-1988 Restaurierung und Pflasterung der Sockelumgebung mit Granitpflastersteinen (Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Gruppe) (Materialarchiv)
Muschelkalk (Sockel) (Materialarchiv)
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe hinten rechts
»W. Haverkamp«
Bezeichnung (gegossen)
an der Plinthe linke Seite
»AKT.-GES. vorm. H. GLADENBECK & SOHN BERLIN-FRIEDRICHSHAGEN«
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, nach Restaurierung von 1986/87
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