Findlingsbrunnen

Findlingsbrunnen

Foto: Nicola Vösgen, 2019, CC-BY-4.0

Mehrteilige Brunnenanlage mit Granitfindlingen. In einem Becken liegen auf einem etwas erhöhten mit Edelstahl verkleideten Podest drei Findlinge, von denen einer als Quellstein fungiert und einen fächerförmigen Wasserstrahl aussprüht. In dem darunter liegenden Beckenbereich befindet sich ein weiterer Findling. Das Becken ist von einer niedrigen Umfassungsmauer, die mir Edelstahl verkleidet ist, eingefasst. Östlich neben der Anlage steht ein weiterer einzelner Findling auf einem Edelstahlpodest (Nicola Vösgen).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Rudolph, Lutz (Künstler:in)
1978

Heldt, Gisela (Architekt:in)
der Neugestaltung von 2001

Datierungs­hinweise

2001 neu gestaltet

Objekt­geschichte

Der VEB Lufttechnische Anlagen (Volkseigener Betrieb) stellte am 10. August 1978 an den Magistrat von Berlin (Ost), Abt. Kultur folgende Anfrage „In der Herzbergstraße, im Eingangsbereich des PV Gebäudes ist die Anlage eines mit Pflanzbeeten umgebenen Wasserbeckens vorgesehen. Wir bitten Sie um Benennung eines Künstlers, der die komplexe künstlerische Ausgestaltung für folgende Objekte übernimmt: Wasserbecken, Wand, Innenhof …“ (vgl. Landesarchiv Berlin, LAB, C Rep 735, Nr. 236). Als geeignete Künstler für das geplante Vorhaben wurde ein Kollektiv vorgeschlagen, bestehend aus dem Berliner Formgestalter Lutz Rudolph sowie den Kunsthandwerkern und Keramikern Christian Kaiser aus Zeuthen und Rudolf Kaiser aus Dresden. Laut den ersten Planungen sollten die Arbeiten bis 1980 fertiggestellt sein. Die Keramiker Kaiser und Kaiser waren verantwortlich für die Gestaltung des Foyers und der Betriebsgaststätte. Der Findlingsbrunnen vor dem Gebäude wurde von Lutz Rudolph gestaltet und im November 1982 fertiggestellt (vgl.: "Bambuswald und Findling" (o.V.), in: BZ am Abend, 10.11.1982). Die Quellen nennen verschiedenste Herkunftsorte für den größten Findling: Velten, die Rauenschen Bergen südlich von Fürstenwalde oder auch Karow/Buch. Anfangs lagen die fünf Findlinge auf einem aus Ziegelsteinen gemauerten rechteckigen Podest innerhalb eines Beckens, das vermutlich ähnlich geformt war, wie das heutige und von einer Ziegelsteinmauer eingefasst war. Bereits 1991 wurde berichtet, dass der Findlingsbrunnen in der Herzbergstraße, wie auch weitere 25 Brunnen im Bezirk Lichtenberg, aus Kostengründen nicht betrieben werden konnten (Friedrich, Regina: Nicht alle Brünnlein fließen, in: Berliner Morgenpost, 10.05.1991). Um 2000 war der Brunnen still gelegt und das Wasserbecken bepflanzt. 2001 erfolgte die Umgestaltung nach Plänen der Architektin Gisela (?) Heldt, dabei wurden die Beckenumrandung und das Podest mit Edelstahl verkleidet, der große Findling erneut durchbohrt und wieder als Quellstein in Betrieb genommen. Bei diesen Maßnahmen wurde einer der Findlinge östlich des Brunnens auf einem eigenen Podest aufgestellt. Nach dem Fall der "Berliner Mauer" wurde der VEB LTA im Jahr 1990 umbenannt in Berliner Lufttechnische Anlagen und Geräte GmbH, seit 1996 BerlinerLuft Technik GmbH. (Nicola Vösgen)

Maße

(Becken)
Länge
Breite
Höhe
(Quellstein)
Länge
Breite
Höhe
(Solo-Stein)
Länge
Breite
Höhe

14 m
16 m
0.38 m, maximal

2.5 m
2.8 m
1.8 m

2 m
1.8 m
1.4 m

Verwendete Materialien

Granit (Materialarchiv) , Findlinge
Edelstahl (Verkleidung) (Materialarchiv)

Technik

bearbeitet (Findlinge)
geschweißt (Verkleidung)
zusammengefügt

Zustand

zerkratzt (Metall, 2019)
korrodiert (2019)
beschmiert (Findlinge, 2019)

Vollständigkeit

vollständig, in der Fassung von 2001


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