Feuerwerkerdenkmal

Feuerwerkerdenkmal

Stilisierte Sprengfontäne einer explodierenden Granate auf Sockel mit Reliefs, umgeben von einer Ketten-Pfosten-Einfassung

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Voelkel, Alwin (Künstler:in)
1925, des ursprünglichen Denkmals

Rhades, August (Künstler:in)
der Nachschöpfung

Datierungs­hinweise

Nachschöpfung 1957

Objekt­geschichte

Am 8. September 1836 wurde nach einer Verfügung von König Friedrich Wilhelm III. das Preußische Feuerwerkerwesen neu organisiert, die Feuerwerker bildeten seitdem eine eigene Einheit innerhalb der Artillerie. 1840 wurde ihre Ausbildung zentral in Berlin in eine dafür geschaffenen Oberfeuerwerkerschule verlegt, seit 1879 war der feste Sitz dieser Schule ein eigens dafür errichtetes Gebäude an der Invalidenstraße. Auf dem Gebiet des heutigen Hauptbahnhofs hatte zwischen 1719 und 1839 die königliche Pulvermanufaktur ihren Standort. Nach Ende des Ersten Weltkrieges war laut Versailler Vertrag die Ausbildung von Feuerwerkern in Deutschland in der späteren Reichswehr untersagt. Ab 1921 begann man in der Artillerie-Schule in Jüterbog mit dem ersten „getarnten Lehrgang“. Die Einrichtung in Jüterbog entsprach nach kurzer Zeit nicht mehr den Anforderungen, so dass 1929 die Ausbildung an die Gardeschützenkaserne in Lichterfelde verlegt worden war, diese wurde eigens hierfür erweitert. Auf dem Gelände der früheren Oberfeuerwerkerschule in der Invalidenstraße ließ der Bund deutscher Feuerwerker 1925 ein Denkmal zur Erinnerung an die im Krieg gefallenen und bei der Räumung und Entschärfung von Munition verunglückten Kameraden errichten. Der Bildhauer Alwin Völkel schuf dafür den Entwurf, die Entscheidung fiel mit folgender Begründung: „…es dürfte das erste Mal in der Geschichte sein, dass die flüchtige Erscheinung eines einschlagenden Geschosses plastisch zur Darstellung gelangt. “ (zitiert nach Schönebeck, dort Angabe der Quelle „Archiv des Heimatvereins Steglitz“). Das Gebäude an der Invalidenstraße wurde im Zweiten Weltkrieg durch eine Bombe schwer beschädigt, 1949 baute ein Schrotthändler das Denkmal ab und verkaufte es. Der Bund Deutscher Feuerwerker verklagte daraufhin den Schrotthändler, die Klage wurde abgewiesen, die Feuerwerker erhielten aber nach langen Verhandlungen vom Senat eine Entschädigung von 5000 DM. Zusätzliche Spendengelder von Mitgliedern ermöglichten die Nachbildung des alten Denkmals. Hierfür wurde 1957 der Lankwitzer Bildhauer August Rhades beauftragt. Es wurde auf dem Gelände der ehemaligen Heeresfeuerwerkerschule im Gardeschützenweg aufgestellt. Im Gegensatz zum ursprünglichen Denkmal ist das nun das Kupferblech nicht vergoldet. Die Granathülsen sind Zutaten nach der Rekonstruktion des Denkmals und nach seiner Neuaufstellung. (Jörg Kuhn, Susanne Kähler)

Verwendete Materialien

Kupferblech (Plastik)
Bronze (Sockelreliefs) (Materialarchiv)
Granit (Sockel) (Materialarchiv)
Eisen (Einfassung) (Materialarchiv)

Technik

getrieben (Plastik)
gegossen (Sockelreliefs)
behauen (Sockel)
gegossen (Einfassung)
geschmiedet

Inschriften

Inschrift
am Sockel
»Unseren in den Weltkriegen 1914 - 18 und 1939 - 1945 gebliebenen und der Nachkriegszeit bei Beseitigung der Kampfmittel tödlich verunglückten Kameraden und ihren Hilfskräften. Bund Deutscher Feuerwerker e. V.«

Inschrift (gegossen)
auf einem runden Bronzerelief auf der Sockelfront
»F«

Inschrift
auf den granatförmigen Pfosten der Einfassung
»F«

Zustand

korrodiert (Plastik)
verschmutzt (Sockel)
biogener Bewuchs (Reliefs)
korrodiert (Einfassung)
korrodiert, leicht

Vollständigkeit

vollständig


Ihre Information ist gefragt

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Kapazitätsgründen nur in Ausnahmefällen und ausschließlich bei wissenschaftlichem Interesse Fachfragen zur Bildhauerkunst beantworten können.