Karyatide frei nach dem antiken Vorbild an der Korenhalle des Erechtheions auf der Akropolis in Athen. Eine weibliche Gewandfigur mit aufgesetztem Kapitell und Füllhorn im Arm als Sinnbild der „Glückseligkeit“ (Jörg Kuhn).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Rauch, Christian Daniel (Künstler:in)
1840-1850
Berges, Heinrich (Bildhauer:in)
Ausführung
Persius, Ludwig (Architekt:in)
des Stibadiums, um 1840
Datierungshinweise
Entwurf um 1840, überarbeitet 1849, ausgeführt 1850
Objektgeschichte
Nach einem Entwurf Ludwig Persius wurde 1840 als besonders betonter Aussichtspunkt die Stibadium genannte Klein-Architektur errichtet. Das Bauwerk, das in Ableitung vom italienischen Vorbild einen vergleichbaren Blick vom Sommerschloss des Prinzen Carl nach Potsdam gewähren sollte, erhielt als besonderen skulpturalen Schmuck eine Stützfigur für das nach Potsdam hin sich weit öffnende halbrund gebildete hölzerne „Zeltdach“. „Anstelle der von Persius geplanten Karyatide, welche offenbar nach dem gleichen Modell ausgeführt werden sollte wie die für den Portikus an der Südfront des Schinkelschen Orangeriegebäudes, kam nach der Beschreibung im ‚Architektonischen Album“ eine andere zur Ausführung, der der Bildhauer August Kiss nach dem Vorbild jener vom ‚Pandrosium’ der Athener Akropolis verfertigt hatte“ (vgl. Tilo Eggeling: Ludwig Persius als Architekt in Glienicke, in: Ausst.-Kat. Schloss Glienicke, 1987, S. 63). Die Kiss’sche Figur, ein Zinkguss, wurde zehn Jahre später ersetzt. In der Werkstatt von Christian Daniel Rauch arbeitete dessen Mitarbeiter Berges seit dem Frühjahr 1849 eine vollplastische Marmorausführung der Rauch’schen „Felicitas Publica“. Diese hier vorzustellende Marmorplastik ist eigentlich unter dem Begriff der Bauplastik zu subsumieren. Da ihr jedoch im Gefüge des Gebäudes, welches sie ziert, eine sehr starke Position zukommt, sie auch eine eigenständige Weiterentwicklung einer Bilderfindung Rauchs vom untergeordneten Relief zur selbständigen Vollfigur darstellt, scheint es legitim, sie unter dem per se weitgefassten Begriff „Denkmal“ separat aufzuführen. Im Gegensatz zu dieser unserer Entscheidung ist sie in dem monografischen Werk zu Rauch von Jutta von Simson nur untergeordnet unter der ursprünglichen Bilderfindung Rauchs für den Sockel seines Denkmals für König Max-Joseph von Bayern auf dem Residenzplatz in München zu finden (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
Technik
Inschriften
Bezeichnung (eingemeißelt)
auf der Plinthe hinten
»Ch. Rauch m. f. 1850«
Zustand
Vollständigkeit
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