Monumentale bronzene Büste Thälmanns mit erhobener geballter Faust vor Sowjetfahne mit dem kommunistischen Symbol Hammer und Sichel, aufgestellt über einem mehrstufigen Granitsockel.
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Kerbel, Lew Jefimowitsch (Künstler:in)
1981-1986
Schumann, Heinz (Mitwirkende:r)
Schriftgestaltung (der entferneten Inschriftenblöcke, heute Zitadelle Spandau)
Fa. Lauchhammer (Gießerei)
VEB-Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk, Lauchhammer
Datierungshinweise
Guss 1984-1985, 1990 die zugehörigen beiden Inschriftenstelen demontiert
Objektgeschichte
Kerbel arbeitete zwischen 1981 und 1986 an dem Denkmal-Projekt. Das Monument wurde 1985 aus zweihundertzweiundsiebzig Einzelteilen vor Ort in Berlin montiert. In Lauchhammer musste eigens eine neue Halle errichtet werden, um die Bronzen lagern und ziselieren zu können ("Thälmann-Halle"; heute als Turnhalle genutzt). Der Guss der Plastik verbrauchte eine Jahresproduktion der DDR an Bronze. Das Denkmal erinnert an den 1944 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Buchenwald ermorderten KPD-Führer Ernst Thälmann. Aufstellung am 15. April 1986 im Vorfeld des XI. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) anlässlich des 100. Geburtstages von Thälmann und zusammen mit der Eröffnung des Thälmann-Parks mit 1332 neuen Wohnungen. Nach 1990 hat es viele Diskussionen um die Zukunft des Denkmals gegeben. Abrisspläne wurden disskutiert, aber wieder verworfen. Grafitti-Sprayer und andere Denkmalsschänder und eine Bürgerinitiative liefern sich seit Jahren Duelle um das Erscheinungsbild der Plastik (u. a. Schlagzeile "Eingekerkert - ermordet - beschmiert"). Die zum Denkmalkomplex zugehörigen, vor dem Hauptmonument auf eigenen Granitsockeln aufgestellten Inschriften-Stelen aus Bronze wurden am 11. Juli 1990 auf Beschluss des Rates des Stadtbezirks Prenzlauer Berg demontiert. Sie befinden sich seit 2012 als Besitz des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau in der Zitadelle Spandau in der ständigen Ausstellung "enthüllt". Das Thälmann-Denkmal und die zugehörige Platzanlage wurden in der 1990 entstandenen Überarbeitung 2014 unter Denkmalschutz gestellt. 2018 stellte der Restaurator Mario Jehle fest, dass die stählerne Innenkonstruktion stark korrodiert ist und das Denkmal zunehmend instabil ist. Die Wiederherstellungskosten werden derzeit auf etwa 150.000 Euro geschätzt (u.a. Mike Wilms: "Kommunist mit Kommentar. Senat und Bezirk Pankow wollen das monumentale Denkmal von Ernst Thälmann in Prenzlauer Berg historisch erklären und künstlerisch gestalten lassen", in: Berliner Zeitung, Mittwoch, den 03.07.2019, S. 11). 2020 soll mit der Sanierung begonnen werden (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Plastik) (Materialarchiv)
Granit (Sockel) (Materialarchiv)
Beton (Materialarchiv)
Technik
gegossen (Plastik)
behauen (Sockel)
verkleidet
zusammengefügt
montiert
gegossen
Inschriften
Bezeichnung (gegossen)
am Bronzeobjekt
»L. Kerbel - 86«
Inschrift (gemeißelt)
am Sockel
»ROT FRONT ERNST THÄLMANN ROT FRONT«
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Inschriftenstelen vor dem Hauptmonument 1990 entfernt
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