Das von Ralf Wudtke entworfene abstrakte Drachen-Objekt ist ein starres räumliches Edelstahl-Tragwerk, das bogenförmig auskragt. Das schlangenförmige Gebilde besteht aus acht aneinander gefügten Segmenten, die mit roten und blauen dreieckigen Metallblechen – wie Drachenschuppen – belegt sind. Durch Winkelveränderungen von 10 Grad von einem zum anderen Segment wird der „Eindruck des Fliegens (erzeugt): Abheben von der Erde, Durchsacken, Windabhängigkeit in verschiedenen Höhen. Ähnlich wie beim flugfähigen Spielzeugdrachen mit seinem im Luftstrom schwingenden Schwanz entsteht auch hier die Assoziation einer Schlange.“ (Endlich, 1987, S. 28). Für die Ausführung waren umfangreiche statische Untersuchungen notwendig. Der Stahlfachwerkbogen ist am Fußpunkt auf einem massiven breiten Betonsockel verankert. (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Wudtke, Ralf (Künstler:in)
1985
Objektgeschichte
Die Plastik „Drachen“ von Ralf Wudtke ging prämiert aus einem Kunst-Wettbewerb für den Flughafen Berlin Tegel hervor. Um die Attraktivität des 1974 eröffneten Flughafens zu erhöhen, wurde 1983-85, in Zusammenarbeit mit der Berliner Flughafen Gesellschaft (BFG) Tegel, aus dem zentralen Fonds „Kunst im Stadtraum“ ein umfassendes Skulpturen- und Gemäldeprojekt zur Berliner Gegenwartskunst durchgeführt. Als Teil dieses Programms wurde 1982 ein (West-)berlin offener Wettbewerb für Bildhauer zur Gestaltung der im Außenbereich liegenden Besucher- und Restaurantterrassen des Flughafens ausgeschrieben. Die zu planenden Objekte sollten „unter dem Thema »Technik und Fliegen« stehen und den Erlebniswert der Terrasse steigern.“ (Senator für Bau- und Wohnungswesen (Hrsg.), 1982, S. 7). Die siebenköpfige Jury, der auch der Architekt des Flughafens, Meinhard von Gerkan, angehörte, wählte zehn Arbeiten aus und entschied, einige dieser Objekte „außerhalb der vorgesehenen Standorte auf den Terrassen, […] an besser geeigneten Plätzen aufzustellen.“ (ebenda). Durch die modifizierte Standortwahl sollte zum einen die Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, zum anderen wollte man dem Risiko entgegen wirken, dass „der Eindruck einer heterogenen musealen Häufung von Kunstgegenständen“ entstehen könnte, und auch den Kunstwerken einen Standort geben, „die aufgrund ihrer Größe auf einer der Terrassen in einen zweifelhaften Konflikt mit der Architektur geraten könnten.“ (ebenda). Vier Arbeiten wurden für die Besucherterrasse ausgewählt, zwei für die Restaurantterrasse. Für die Arbeit von Wudtke war der Standort in der Achse der Hauptzufahrt hinter der Hinckeldey-Brücke (heute General-Ganeval-Brücke) auf dem Mittelstreifen gewählt worden (ebenda). Sie steht hier in Höhe der großen elektronischen Informationstafel der An- und Abflüge und fällt nicht zuletzt wegen ihrer rot-blauen Metallelemente auf. Diese Farbigkeit hatte der Entwurf von Wudtke ursprünglich nicht vorgesehen. Die Elemente wurden im Nachhinein rot und blau gespritzt, damit das Drachen-Tragwerk „sich gegen die vielen visuellen Eindrücke bei der Zufahrt zum Zentralgebäude (besser) behaupten“ kann (Endlich, 1987, S. 28). (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz)
Maße
Verwendete Materialien
Edelstahl (Plastik) (Materialarchiv)
Metall (Materialarchiv) , farbige Metallbleche
Beton (Sockel) (Materialarchiv)
Zustand
Vollständigkeit
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