Die abstrakte Plastik Die Blume von Wiesner steht in Verlängerung des Feuchtwangerweges auf einem von Betonbrüstungen eingefassten Ausleger und damit gegenüber dem tiefer liegenden Zwickauer Damm deutlich erhöht und nur über Treppen erreichbar. Auf einem gestuften runden – und teilweise hohlen – Betonsockel steht die technizistisch anmutende, abstrakte Plastik „Die Blume“, die ihren Titel von der mit einiger Fantasie zu erkennenden Form einer aufgeblühten Blume mit sieben runden Blütenblättern herleitet. Die aus Blech geschnittene und verschweißte Stahlplastik ist mit ihrer Standplatte auf den Beton montiert, die Schraubköpfe durch eine besondere Massivität betont (Jörg Kuhn).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Wiesner, Erich (Künstler:in)
1970-1971
Objektgeschichte
Der Sockel soll als Sitzbank fungieren. „Visueller Fluchtpunkt für den Feuchtwangerweg und als Orientierungs- und Kommunikationsort für die (Bewohner, JK) der umliegenden Hochhäuser der Gropiusstadt gedacht“ (Endlich/Wurlitzer, 1990, S. 66). Damus und Rogge haben in ihrem Grundlagenwerk zur zeitgenössischen Plastik in West-Berlin „Fuchs im Busch und Bronzeflamme“ 1979 bereits darauf hingewiesen, dass die Plastik Wiesners vergeblich versucht, den entgegen der Architektenwünsche vergrößerten Baumassen der Gropiusstadt etwas künstlerisch Anspruchsvolles entgegenzusetzen. Im Verhältnis zu den umgebenden Hochhäusern wirkt die Figur marginal. Steht man vor ihr, entbehrt sie auf Grund ihrer Größe und Abstraktion eines tieferen sinnlichen Reizes. Da an ihr aber exemplarisch der Konflikt dargestellt werden kann, in dem die Künstler der plastischen Erstausstattung der Gropiusstadt standen, kommt dem Werk eine besondere Bedeutung zu. Wie schon in den Wohnsiedlungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts üblich, wird auch in der Gropiusstadt der plastische Schmuck durchaus zum symbolisch gemeinten Hinweis auf die „außerstädtische“ Lage im „Grünen“. Diese „Symbolkunst“ neigt gemein hin zu einer gewissen „Volkstümlichkeit“. Wiesner und auch andere an der Ausstattung der Gropiusstadt beteiligte Künstler, wie Günter Ohlwein, Demetros Anastasatos oder Barna von Sartory, haben geradezu peinlich darauf geachtet, nichts „Anheimelndes“ zu schaffen. Eine Anlehung an die bewußt "tümliche" Wohnbereichsplastik der 1930er und 1940er Jahre sollte offenbar sichtlich vermieden werden. Es hat jedoch damit oft zu einer monumentalisierten Brachialkunst geführt, die nicht leicht gefällt (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Chrom-Nickel-Stahl (Materialarchiv) , Stahlblech
Beton (Materialarchiv)
Inschriften
Bezeichnung
auf der Standplatte
»WE«
Zustand
Vollständigkeit
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