Denkmal für Johann Jacob Baeyer

Denkmal für Johann Jacob Baeyer

Foto: Jürgen Tomisch/Barbara Anna Lutz, 2018, CC-BY-4.0

Die Gedenkstele für den Geodäten Johann Jacob Baeyer (1794–1885) besteht aus einem roten Granitsteinquader mit einem bronzenen Reliefmedaillon, der auf einem flachen Steinsockel aus hellgrauem Naturstein (?) aufsitzt. Das Relief zeigt das Porträt Baeyers im Halbprofil nach rechts. Der Quader wird von einem Globus aus Bronze bekrönt. Er stellt einen stilisierten Erdball mit einem eingra-vierten Messnetz (10°-Netz) aus Längen- und Breitengraden dar, das Baeyer als Mitentwickler der euro-päischen Geodäsie entscheidend mitprägte. Auf der Frontseite der Stele befindet sich eine vertiefte, schwarz hinterlegte Inschrift, wobei das Porträtmedaillon von den Jahreszahlen 1794 und 1885 flankiert wird. (Jürgen Tomisch / Barbara Anna Lutz)

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Füssel, HansBildhauer_In1962
Datierungshinweise
Entstehung 1962
Objektgeschichte
Die vom Berliner Bronzegießer und Bildhauer Hans Füssel geschaffene Gedenkstele für Johann Jacob Baeyer wurde am 6. Oktober 1962 enthüllt. Das Erinnerungsmal für den berühmten Geodäten entstand anlässlich des 100-jährigen Bestehens der internationalen Erdmessung. Der in Müggelheim geborene Geodät und Astronom Baeyer gilt als der Begründer der Internationalen trigonometrischen Erdvermessung. Daran und an seinen Geburtsort erinnert der Gedenkstein. Johann Jacob Baeyer wurde 1794 als Sohn des gleichnamigen Müggelheimer Dorfschulzen im Haus Alt Müggelheim 8 geboren. Zusammen mit dem Astronomen Bessel, dem Mathematiker Gauß und Alexander von Humboldt führte er die trigonometrische Aufnahme der Küsten, Thüringens und des Rheins durch. 1862 war Baeyer Gründer des Geodätischen Instituts in Berlin. Auf dem Müggelberg legte er einen trigonometrischen Messpunkt erster Ordnung an, der 1857 einer der Ausgangspunkte für die Vermessung Berlins wurde. Baeyer starb 1885 in Berlin. 1993 war das bronzene Porträtmedaillon der Stele nicht mehr vorhanden; es war gestohlen worden. Der anschließende Nachguss ist vermutlich etwas kleiner geraten. Er setzt sich auf dem Stein mit einer runden Schattenfuge ab. Vermutlich wurden damals auch der Stein und der metallene Globus gereinigt (Jürgen Tomisch / Barbara Anna Lutz).
Maße
SteleHöhe1.45 m
SteleBreite0.88 m
SteleTiefe0.18 m
KugelDurchmesser0.44 m
SockelHöhe0.1 m
SockelBreite1.05 m
SockelTiefe0.25 m
Verwendete Materialien
SteleKunststein
KugelMetall
MedailleBronze
Technik
Stelegegossen
Kugelgegossen
Medaillegegossen
Inschriften
Inschrift (gemeißelt, farbig hinterlegt)
am Objekt, Vorderseite
DEM BEGRÜNDER DER INTERNATIONALEN ERDMESSUNG 1794 [ PORTRÄTRELIEF] 1885 JO-HANN JACOB BAEYER AUS MÜGGELHEIM ANLÄSSLICH DES 100-JÄHRIGEN BESTEHENS DER INTERNATIONALEN ERDMESSUNG IM JAHRE 1962
ZustandZeitpunkt
gesamtverschmutzt, leicht2018
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Büttner, Horst: Hauptstadt Berlin; 2. Im Bereich Dokumentation u. Publikation bearb. von Horst Büttner ..., 1987, S. 351.
  • Endlich, Stefanie: Skulpturen und Denkmäler in Berlin, Berlin, 1990, S. 245.
  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 23.
  • Weidner, Klaus: Plastiken, Denkmäler und Brunnen im Bezirk Köpenick, Berlin, 1993, S. 27.
  • Klother, Eva-Maria: Denkmalplastik nach 1945 bis 1989 in Ost- und Westberlin, 1998, S. 77.
  • Günzel, Wolfgang H.: Berliner Bronzen, Brücken, Bauten, Berlin, 2010, S. 243, 254.

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