Auf einem rechteckigen Sockel ruht eine breite Stele in Gestalt eines stark stilisierten Sarkophags, dessen Stirnseite gezeigt wird, so dass der „Sarkophagdeckel“ (des „Blendsarkophags“) als Spitzgiebel in Erscheinung tritt. Die Inschrift wird durch ein mittig gesetztes, durch Ritzlinien markiertes Kreuz und zwei auf ihrer Spitze stehende Dolche mit mittiger Hohlkehhle (so genannter Blutrinne) und gewirtelterm Handgriff flankiert. Im Giebelbereich sind die Jahreszahlen des Ersten Weltkrieges und (nachträglich) die Jahreszahlen des Zweiten Weltkriegs eingetieft. Sie flankieren einen Lorbeerkranz, in den das Eiserne Kreuz eingeschrieben ist (Jörg Kuhn).
Kategorie
Schaffende/
Unbekannt (Bildhauer:in)
1920
Datierungshinweise
Inschrift nach 1945 ergänzt
Objektgeschichte
Die Geschichte des Kriegerdenkmals auf dem 1831 eröffneten (Alten) Luisenstädtischen (und St. Jakobi-) Friedhof ist noch nicht abschliessend erforscht. Die nüchterne, dadurch das Detail noch stärker betonende Gestaltung deutet auf eine späte Entstehung in der Weimarer Republik oder zu Beginn der Nationalsozialistischen Epoche hin. Die von Seiten des damaligen amtierenden Pfarrers der "Garnisonkirche in der Hasenheide" (ehemals Evangelische Neue Garnisonkirche auf dem Kaiser-Friedrich-Platz, heute Südstern) betriebene und ab 1931 umgesetzte "Umwidmung" des Luisenstädtischen Friedhofs zum nationalsozialistischen "Friedhof der Bewegung" lässt das Denkmal im Nachhinein anspielungsreicher erscheinen, als es möglichweise ursprünglich von der auftraggebenden Gemeinde in der Luisenstadt beabsichtigt gewesen ist. Gestaltung und Inschrift wirken heute befremdlich. Gleichwohl ist das Denkmal ein bedeutendes Zeitzeugnis (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Granit (Materialarchiv)
Klinker (Sockelfuß) (Materialarchiv)
Inschriften
Inschrift (eingemeißelt)
am Objekt, Vorderseite
»1914 / 1939, 1918 / 1945 / SEIT STILLE UND ERKENNET / DAS ICH GOTT BIN / IHREN GEFALLENEN SÖHNEN / ZUR EHRE / DIE LUISENSTADT-GEMEINDE«
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Verkleidung des Sockelfußes fehlt
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.