Der Haupteingang zur Gethsemane-Kirche befindet sich stadtbildprägend an der Straßenecke Stargarder Straße, Ecke Gethsemanestraße im Untergeschoss des Kirchturms. Die zum Portal führende Freitreppe birgt an ihrer Schauseite eine Brunnenanlage. Darüber steht auf einem erhöhten Sockel, der Teil der Freitreppeneinfassung ist, die überlebensgroße Christusfigur aus weißem Marmor. Christus steht frontal dem Betrachter auf dem Bürgersteig zugewandt. Die rechte Hand ist zum Segensgruß erhoben. In der vor der Brust gehaltenen linken Hand hält Christus die Heilige Schrift, deren aufgeschlagene Seiten die griechischen Buchstaben Alpha und Omega für „Anfang“ und „Ende“ zeigen (Gott ist ohne Anfang und Ende usw.).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Datierungshinweise
Aufstellung vor der Gethsemanekirche seit 1993
Objektgeschichte
Die Christusfigur, ein Werk des nicht weiter bekannten Bildhauers Abele, stand ursprünglich auf einer Konsole über dem Wimperg des Hauptportals an der Turmfassade der 1892-1894 nach Plänen des Architekten Gotthilf Ludwig Möckel (1838-1915) an der Bernauer Straße 4 am nördlichen Rand des Stadtbezirks Mitte errichteten Versöhnungskirche. Die Versöhnungskirche wurde im Zusammenhang mit der Grenzsicherung an der Berliner Mauer auf Veranlassung der entsprechenden politischen DDR-Organe gesprengt. Am 28. Januar 1985 fiel der Turm als letzter Bauteil. Die Christusstatue wurde jedoch geborgen. 1993 wurde die Skulptur an ihrem jetzigen Standort vor der 1891-1893 nach Plänen von August Orth (1828-1901) errichteten Gethsemanekirche aufgestellt. Sie ersetzt hier eine verkleinerte Kopie der berühmten Christusfigur, die Bertel Thorwaldsen bis 1821 für die Frauenkirche in Kopenhagen geschaffen hat. Die Christusfigurenkopie nach Thorwaldsen wurde 1965 abgeräumt und auf den um 1900 angelegten Friedhof der Gemeinde (Friedhof der Gethsemane-Kirchengemeinde als Teil der Friedhöfe Nordend, Dietzgenstraße 120) übertragen. Wo die Christusfigur der Versöhnungskirche bis zu ihrer Neuaufstellung zwischengelagert war, ist unklar. Vermutlich war sie in der Bartholomäuskirche deponiert (vgl. Chr. Halbrock: Weggesprengt. Die Versöhnungskirche im Todesstreifen der Berliner Mauer 1961-1985, in: Horch und Guck, Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur, 17. Jahrgang Sonderheft 2008, Juli 2008, S. 56) (Jörg Kuhn).
Verwendete Materialien
Marmor (gesamt) (Materialarchiv)
Technik
behauen (gesamt)
Inschriften
Inschrift (vertieft)
am Objekt
»Α Ω«
Zustand
Vollständigkeit
unvollständig, Daumen der rechten Hand ist abgebrochen
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.