Büstendenkmal für Albert Einstein

Büstendenkmal für Albert Einstein

Foto: Susanne Kähler, 2011, CC-BY-4.0

Auf dem Denkmalplatz steht ein niedriger Sockel aus hellgrauem Granit. Löcher weisen darauf hin, dass ehemals eine aus applizierten Bronzelettern gebildete Inschrift „ALBERT EINSTEIN“ das Denkmal bezeichnete. Die Büste ist entwendet. Die Fläche vor dem Sockel ist mit hellgrauen quadratischen Granitplatten gepflastert. Die Bronzebüste Einsteins kann nur anhand von Abbildungen beschrieben werden: Die Büste hat (so die übereinstimmenden Angaben unterschiedlicher Quellen) eine Höhe von 60 cm und eine Breite von 50 cm. Sie war nicht direkt auf dem Sockel aufgesetzt, sondern derart aufgeständert, dass ein breiter Spalt zwischen Sockel und Büste vorhanden war. Schultern und Halsbereich sind derart stilisiert, dass sie ein flaches Dreieck formen. Einstein ist mit nach hinten gekämmten kinnlangen Haaren dargestellt, die Gesichtszüge sind mit graphisch markanten Linien gezeichnet (Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Wiegmann Mucchi, Jenny (Künstler:in)
1962-1963, der Büste

Datierungs­hinweise

Büste 1991 gestohlen; Lettern der Inschrift gestohlen

Objekt­geschichte

Die Aufstellung einer Einstein-Büste auf dem Gelände der Archenhold-Sternwarte ist als Hinweis auf die enge Verbindung zwischen dem Sternwartengründer und Astronomen Friedrich Simon Archenhold (1861-1939) und Albert Einstein (1879-1955) zu verstehen. Einstein hatte im Hörsaal der Archenhold-Sternwarte seinen ersten öffentlichen Vortrag zur Relativitätstheorie gehalten. Zu den Anliegen Archenholds gehörte es, Wissenschaft der breiten Bevölkerung in allgemein verständlicher Form zu vermitteln. Archenholds Nachfolger Dietrich Wattenberg (1966, S. 50/51) beschreibt die engen Beziehungen der Wissenschaftler in der Folgezeit. Nach der Aufstellung der beiden Archenhold-Büsten von Theo Balden war die Einstein-Büste von Mucchi-Wiegmann die erste Ausstattung des Geländes mit Bildwerken. Die aus Spandau stammende Künstlerin Jenny Mucchi Wiegmann hatte ihre künstlerische Ausbildung in Charlottenburg in den Studienateliers von Arthur Lewin-Funcke erhalten. Sie war mit dem italienischen Maler und Grafiker Gabriele Mucchi verheiratet, beteiligte sich aktiv am Widerstand gegen den italienischen Faschismus und lebte nach dem II. Weltkrieg abwechselnd in Berlin und Italien.1991 wurde die Büste Einsteins von der Anlage der Sternwarte gestohlen. Es wurde zwar 2003 ein Exemplar der Büste bei einem Potsdamer Antiquitätenladen entdeckt, bei der anschließenden polizeilichen Ermittlung konnte allerdings nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob die gefundene Büste mit der gestohlenen identisch war, da acht Exemplare der Bronze nachgewiesen werden konnten.

Verwendete Materialien

Bronze (Büste) (Materialarchiv)
Granit (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Büste)
behauen (Sockel)

Zustand

gestohlen (Büste, 2011)
verschmutzt (Sockel, 2011)
gestohlen (Lettern, 2011)

Vollständigkeit

unvollständig, Büste und Lettern gestohlen


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