Der 15 Meter hohe Brunnen besteht aus übereinander gestapelten Kuben aus mundgeblasenem blauem Antikglas. Das Brunnenwasser wird mit einer Pumpe von oben über die Skulptur geleitet. Es handelt sich bei dem von Hella Santarossa gestalteten Kunstobjekt um eine Brunnenanlage mit zentralem Monument, einem Obelisken aus bläulich schimmernden Glas. Der Obelisk, bestehend aus sieben unterschiedlich großen, nach oben kleiner werdend aufeinander gestapelten Glasquadern, steht auf einem quadratischen Sockel, der mit Edelstahlplatten verkleidet wurde. Die Glasquader sind aus einzelnen kleinformatigen Scheiben mundgeblasenen Antikglases zusammengesetzt. Darauf stehen in blauer Farbe von der Künstlerin handschriftlich geschriebene Texte „Zur Geschichte und zu Fragmenten zu unserer Zeit“ (Geschichte des Theodor-Heuss-Platzes bis hin zur Entstehung des Denkmals). Der Untergrund ist im unteren Bereich des Obelisken klar, nach oben hin wurde er immer stärker blau eingefärbt. Die handschriftliche Signatur steht an der Westseite. Im Inneren befindet sich ein Stahlskelett, das von außen sichtbar ist. Der Obelisk wird nachts beleuchtet. Die Brunnenanlage hat eine niedrige, als Sitzbank zu nutzende quadratische Einfassung, aus hellgrauen Granitplatten. Das Brunnenbecken ist mit Edelstahlplatten ausgekleidet (Susanne Kähler).
Standort
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Santarossa, Hella (Künstler:in)
1995
Datierungshinweise
1995 wurde die Brunnenskulptur ‘Blauer Obelisk’ installiert. Zwischenzeitlich still gelegt, wurde der Brunnen 2003 wieder in Betrieb genommen.
Objektgeschichte
Das Monument ersetzte ein nach 1930 entstandenes schlichtes, rundes Bassin mit einem Rand aus Kunststein. Santarossa gewann 1987 den anlässlich der 750-Jahrfeier Berlins ausgeschriebenen Wettbewerb „Kunst im Stadtraum“ zur Gestaltung des Platzes. Die Vorgaben zur Platzgestaltung beinhalteten u. a. die Regelung, dass eine Skulptur eine Höhe von 7 m nicht überschreiten sollte. Hella Santarossa setzte allerdings, um einen wirklichen Akzent auf dem Platz realisieren zu können, unter zu Hilfenahme von Sponsorengeldern eine Höhe von 15m durch. Die Fertigstellung war zunächst für den Juli 1994 vorgesehen. Die Grundsteinlegung, vorgenommen durch den Charlottenburger Baustadtrat Claus Dyckhoff und die Künstlerin, fand am 31. Mai 1995 statt, man visierte eine Fertigstellung im Herbst an. Nach Dyckhoff sollte das Werk als „Zeichen für Völkerverständigung und Frieden“ zu verstehen sein. Ursache für Verzögerung der Fertigstellung waren Schwierigkeiten bei der Suche nach Sponsoren. Diesbezügliche Meinungsverschiedenheiten zwischen der Künstlerin und den Auftraggebern wurden in der Presse wiedergegeben (Berliner Zeitung 25.4.1994). Die Kosten für das Werk sollen eine Millionen Mark betragen haben. Die Künstlerin entwickelte den Plan, im Sinne eines weltweiten Denkmals für den Frieden, weitere Obelisken auf den anderen Kontinenten aufzustellen. Der ursprüngliche Entwurf sah vor, Brunnenwasser mittels einer Pumpe von oben über die Skulptur fließen zu lassen, ein Effekt, auf den man wegen der Gefahr einer raschen Verkalkung verzichtete. Jahrelang war nur stilles Wasser im Brunnenbecken am Fuß der Skulptur vorhanden. 2002 oder 2003 wurde der Brunnen wieder in Betrieb genommen. 2013 hat der Obelisk durch Vandalismus und Taubenkot bereits erheblich gelitten. (Susanne Kähler).
Maße
Verwendete Materialien
Glas (Materialarchiv) , Antikglas, mundgeblasen, blau durchgefärbt
Edelstahl (Materialarchiv)
Granit (Materialarchiv) , hellgrau
Technik
mundgeblasen (Glas)
gefärbt
Inschriften
Bezeichnung
an der rechten Kante des unteren Kubus im unteren Drittel
»Hella 1995«
Zustand
Vollständigkeit
Wenn Sie einzelne Inhalte von dieser Website verwenden möchten, zitieren Sie bitte wie folgt: Autor*in des Beitrages, Werktitel, URL, Datum des Abrufes.