Bär

Bär

Foto: Susanne Kähler, 2011, CC-BY-4.0

Auf dem rechten Torgebäude aus rotem Klinker steht auf rechteckiger Plinthe die Skulptur eines ein massigen, auf allen Vieren stehenden Bären. Die Skulptur aus Muschelkalkstein zeigt eine expressive Umdeutung des Tieres bei Beachtung realistischer Proportionen. Besonders ausdrucksstark ist das Gesicht des Bären mit leicht geöffnetem Maul und vorgestreckten Lippen. An der Front des Gebäudes ist die Ziegelsteinfigur eines Schaffners als Relief eingearbeitet, eine weitere Schaffnerfigur befindet sich mittig auf der Front des linken Torgebäudes. Diese Relieffiguren werden in der Literatur grundsätzlich fälschlich als „Schaffner und Schaffnerin“ bezeichnet, es handelt sich aber deutlich um zwei männliche Figuren, eine von ihnen trägt einen langen Mantel. Sie sind mit harten expressiven Formen modelliert (Susanne Kähler).

  Werkdaten

SchaffendeDatierung
Hasemann, ArminiusBildhauer_In1927-1928
Ahrens, FranzArchitekt_In
Objektgeschichte
Auf dem Gelände an der Eichenstraße 4 wurde 1872 die 1859 gegründete Beermannsche Fabrik für Landmaschinen ansässig. Dieses Fabrikationsgelände zwischen Spree und Landwehrkanal übernahm 1924/25 die Allgemeine Berliner Omnibus-Aktien-Gesellschaft (ABOAG) und nutzte es zum Bau und zur Reparatur von Autobussen. 1927-1928 wurden ein neues Verwaltungs- und Wohngebäude sowie eine Wagenhalle (damals größte freitragende Halle Europas, 2000 saniert) an der Nordseite, beide als Klinkerverblendbau mit horizontaler Fassadengliederung, errichtet. Der Entwurf stammt von Franz Ahrens. Die Fassade des Verwaltungsgebäudes wurde mit kleinen Klinkerreliefs von Arminius Hasemann bestückt. 1928 wurde die Hauptwerkstatt nach Entwurf von Alfred Warthmüller gebaut. Es ist davon auszugehen, dass Arminius Hasemann mit der Schöpfung seiner Reliefs der Schaffnerin und des Schaffners für die Eingangspfeiler zum Gelände mit Franz Ahrens zusammenarbeitete, ebenso bei dem Entwurf der Bärenskulptur auf dem rechten Pfeiler. Zu DDR-Zeiten war das VEB Kombinat Auto-Trans Berlin auf dem Gelände an der Eichenstraße 4 ansässig. Das Gelände befand sich im Sperrgebiet der Ost-West-Grenze. Seit dem 1990er Jahren wird das Gelände einschließlich der Halle von der „Arena“ als Veranstaltungsort genutzt (Susanne Kähler).
Verwendete Materialien
TierMuschelkalk
PfeilerKlinker
Technik
Tierbehauen
Pfeilergemauert
ZustandZeitpunkt
alt geflickt2011
verschmutzt2011
Vollständigkeit
vollständig

  Nachweise

  • Goder, Ernst: Plastiken, Denkmäler, Brunnen in Berlin: Gesamtverzeichnis, Katalog, Berlin, 1993, S. 72.
  • Weißpflug, Hainer: Treptow-Köpenick, 2009, S. 106, 114. Abb. 23
  • Büttner, Horst: Hauptstadt Berlin; 2. Im Bereich Dokumentation u. Publikation bearb. von Horst Büttner ..., 1987, S. 374-375.

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