Die Bronzefigur des Archimedes wurde ohne Plinthe gegossen und auf einem niedrigen Sockel platziert. Der Sockel besteht aus zwei Granitplatten, die tischförmig mit überstehender Kante auf dem rechteckigen Unterbau aufliegen. Archimedes, bärtig mit kurz geschnittenem Haar und in eine Toga gehüllt, sitzt mit angewinkelten Beinen und aufgestelltem rechten Fuß auf dem Boden. Sein Oberkörper ist nach links gedreht, er stützt sich mit dem linken Arm ab, in seiner Rechten hält er einen Griffel. Er ist im Begriff, etwas in den Boden zu zeichnen, möglicherweise eine Kreisform. Die Figur ist naturalistisch geformt, die Oberfläche impressionistisch bewegt formuliert und die Komposition spannungsreich gestaltet (Susanne Kähler).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Thieme, Gerhard (Künstler:in)
1969
Seiler & Siebert, Bildgießerei Schöneiche (Gießerei)
Objektgeschichte
Archimedes hat in seiner Eigenschaft als bedeutender Mathematiker, Physiker und Ingenieur der Antike seinen berechtigten Platz auf dem Gelände der Sternwarte gefunden. Mit der Darstellung des „einen Kreis Zeichnenden“ wird eventuell auf die von Archimedes entdeckte annähernde Berechnung der Kreiszahl Pi angespielt, möglicherweise auch auf die von Archimedes der Legende nach ausgesprochenen letzten Worte „Störe meine Kreise nicht!“, die er gegenüber einem Legionär in der von den Römern besetzten Stadt Syrakus gesagt haben soll, bevor dieser ihn erschlug. Der Archimedes war erstmals 1969 in der Bezirkskunstausstellung „Architektur und bildende Kunst" in der Neuen Berliner Galerie zu sehen (Olbrich, Harald: Neue Wege, Sujets und Formate. Zur Berliner Bezirksausstellung “Bildende Kunst – Architektur” (III), in: Berliner Zeitung, 24.06.1969, S. 12). Zwei Jahre später, 1971, wurde er auf der Ausstellung „Plastik und Blumen im Treptower Park“ präsentiert. Die Archenhold-Sternwarte erwarb die Statue noch im selben Jahr, die Aufstellung erfolgte vermutlich im November 1972. Es sind drei weitere Abgüsse bekannt: Ein Archimedes wurde 1978 anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums auf dem Güstrower Marktplatz vor der St.-Marien-Kirche aufgestellt, ein weiterer gelangte 1978 als Geschenk an die Technische Hochschule Otto von Guericke in Magdeburg, er befindet sich heute auf dem Uni-Campus in der Pfälzer Straße. Ein dritter Abguss steht vor der 1978 eröffneten Regelschule in Ellrich (Südharz). Weiterhin existiert eine Reduktion in Statuettengröße, die heute noch von der Gießerei Lauchhammer vertrieben wird (Susanne Kähler, Nicola Vösgen).
Maße
Verwendete Materialien
Bronze (Materialarchiv)
Beton (Sockel) (Materialarchiv)
Granit (Materialarchiv) , Platten
Inschriften
Inschrift (gemeißelt)
am Objekt, Sockelplatte links, vorne
»ARCHIMEDES«
Zustand
Vollständigkeit
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