Momente aus der Entwicklungsgeschichte der Baukunst

Baugebundene Kunst

Momente aus der Entwicklungsgeschichte der Baukunst

Foto: Rieke Fender, 2025, CC-BY-4.0

Weitere baugebundene Kunst (2)

Gebäude der baugebundenen Kunst

Schinkel Pavillon

Gebäude der baugebundenen Kunst

Unterhalb der oberen, in Dreiergruppen angeordneten Fensterreihe des Schinkel Pavillons sind in den Brüstungsfeldern jeweils zwei oder drei rechteckige Terrakottareliefs eingelassen, insgesamt handelt es sich um 19 Relieftafeln. Sie zeigen unbekleidete junge und ältere Männer in antiker Gestaltung mit verschiedenen Werkzeugen und Attributen (Nicola Vösgen).

Fakten

Standort

unbekannt

Kategorie

Bauplastik   Relief   

Bezirk/Ortsteil

unbekannt

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Schinkel, Karl Friedrich (Architekt:in)
1833-1834, Entwurf

Holbein, Friedrich Wilhelm (Bildhauer:in)
1969, Vermutung Modelle

Troschel, Julius (Bildhauer:in)
Vermutung Modelle

Gormann, Cornelius (Ausführende:r)
Ausführung in Terrakotta

Möpert, Karl-Günter (Bildhauer:in)
Vermutung für die Rekonstruktion der Reliefs, 1969

Objekt­geschichte

Die Originale dieser Reliefs stammen von der in den Jahren 1832 bis 1836 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel erbauten Bauakademie, deren Fassaden im ersten Obergeschoss in den Brüstungsfeldern unterhalb der Fenster mit 24 unterschiedlichen figürlichen, in Dreiergruppen angeordneten Terrakottareliefs geschmückt waren. Der Zyklus wird bezeichnet als "Momente aus der Entwicklungsgeschichte der Baukunst". Die 24 Motive wiederholten sich in identischer Anordnung an allen vier Fassaden. Die historischen Quellen liefern nur spärliche Informationen zu den Bildhauern. Einzig das „Notizblatt des Architektenvereins“ erwähnte 1833 die Beteiligung von vier Künstlern: „Die größeren Ornamente und die Reliefs in den Fensterbrüstungen werden nach den Schinkel´schen Zeichnungen durch die Bildhauer Troschel, Braeunlich, Möller und Holbein angefertigt, und vom Töpfermeister Gormann hieselbst in Thon geformt und gebrannt“. Heute werden die figürlichen Reliefs von den Fensterbrüstungen zumeist Friedrich Wilhelm Holbein zugeschrieben, teilweise auch Julius Troschel. Da die Reliefs alle unsigniert sind, ist eine konkrete Zuschreibung nicht möglich. Möglicherweise waren Adolf Bräunlich und Karl Heinrich Möller (auch: Carl H. oder Carl) eher für die ornamentalen Modelle zuständig. Für die Zerstörung der Bauakademie 1943, den geplanten Wiederaufbau, den Abriss 1961 und die teilweise Einlagerung der Terrakotta-Reliefs gilt dasselbe, wie bereits für das linke Portal beschrieben wurde. Für die Verwendung der Reliefs am Schinkel Pavillon wurden von den original erhaltenen Terrakottareliefs um 1969 Kopien geschaffen, vermutlich ebenfalls von Karl-Günter Möpert. Bei den 19 Relieftafeln am Schinkel Pavillon sind von den ursprünglich 24 Motiven, die an der Bauakademie vorhanden waren, nur neun Motive zur Verwendung gekommen, die hier in ein bis drei Wiederholungen verbaut sind und keinerlei Zusammenhang mit der ursprünglichen Anordnung an der Bauakademie aufweisen. Vorhanden sind folgende Motive: „Trauender Jüngling, an einen Giebel gelehnt“ (2x), „Architekt mit Schülern“ (1x), „Senklot“ (3x), „Malerei“ (1x), „Die Waagerechte“ (3x), „Sterbender Genius der Baukunst mit Säulentrümmern“ (3x), „Werkmeister mit Gehilfe, eine Mauer lotend“ (2x), „Bildhauerei“ (2x) und „Trauernde Jünglinge mit ionischem Kapitell“ (2x) (Nicola Vösgen).

Maße

Breite
Höhe
0.8 m
0.4 m

Verwendete Materialien

Terrakotta (Materialarchiv)


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