Die Kunststein-Figur – ein Bär sitzt auf einer Kugel – ist auf einem doppelten, quadratischen Betonsockel gelagert. Dargestellt ist ein gebändigter, annähernd lebensgroßer Bär mit Halskrause und Leine vor der Brust, der breitbeinig die Hinterpranken mit den vorderen Tatzen hält. Der Bär hockt wie ein Zirkusbär in vermenschlichter Haltung auf der Kugel. Körper und Gesichtszüge sind naturnah modelliert. Auf der Kugel
hockt eine Eidechse (Salamander), die auf den Bären zukriecht. Ihr Kopf fehlt; die Fehlstelle zeigt eine Sechskantkopfschraube wohl von einer früheren Reparatur (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Schaffende/
Hegemann, Richard (Künstler:in)
1910-1912, Quelle u.a.: Berliner Bär im Schnee! In: Der Nord-Berliner vom 3. Januar 1969; Richard Hegemann 85 Jahre. In: Die Weltkunst (35) 1965, S. 781.
Datierungshinweise
vor 1945; genauer Zeitraum unklar; die Angabe 1910-1912 stammt aus der Denkmalkartei des Landesdenkmalamts Berlin
Objektgeschichte
Die vom Berliner Bildhauer und Maler Richard Hegemann vermutlich um 1910-12 geschaffene Bärenskulptur kam zwischen 1945 und 1953 an die Stelle der Plastik „Kugelläuferin“, die auf dem Zeltinger Platz seit 1932 den Brunnen schmückte. Die Bronzestatue von Otto Maerker war 1942 als Metallspende für die NS-Rüstungsindustrie abgegeben worden. Richard Hegemann, der nach 1945 in Hermsdorf wohnte und dort ein Atelier hatte, überließ dem Bezirk seine Bärenskulptur. Er hatte sie wohl bereits um 1910 geschaffen. Für welchen Zweck ist bisher nicht überliefert und konnte im Rahmen dieser kurzen Erfassung nicht ermittelt werden. Die Datierung ohne Verfasserangabe geht auf Angaben in der Denkmalkartei (Berlin-West) des Landesdenkmalamtes Berlin zurück, die Hartmut Solmsdorf Mitte der 1970er Jahre verfasste (Quelle: Archiv Gartendenkmalpflege) Der Bär blieb auf dem Zeltinger Platz bis 1980, als die Kugelläuferin als Kopie an ihren ursprünglichen Standort zurückkehrte. Man versetzte ihn zur Wiltinger Straße, wo er sich noch heute auf der Mittelpromenade befindet. Um 1999 wurde die stark verdreckte Bärenfigur gereinigt, Risse geschlossen und mit einem hellen weißen Graffiti-Schutzanstrich versehen. 2007 wurde die Skulptur von einem Auto umgefahren und wohl anschließend instandgesetzt. Das Kunstwerk befindet sich im Bereich des Gartendenkmals „Straßen- und Grünflächensystem Frohnau“, zu dem die Wiltinger Straße mit der begrünten Mittelpromenade gehört (Jürgen Tomisch, Barbara Anna Lutz).
Maße
Verwendete Materialien
Kunststein (Figur) (Materialarchiv)
Technik
gegossen (gesamt)
Zustand
Vollständigkeit
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