Auf dem um wenige Stufen gegenüber dem Straßenniveau erhöhten Gebäudesockel der Architekturfakultät der Technischen Universität Berlin an der nordöstlichen Seite des Ernst-Reuter-Platzes steht das grünlich patinierte Bronzemonument der „Flamme“ von Bernhard Heiliger. Die ohne Sockel oder sichtbare Plinthe aufgestellte Plastik erhebt sich direkt aus dem Straßenpflaster. Ausgehend von dem schmalen Standfuß verbreitet sich die abstrakte, unregelmäßige, organische Form nach oben und bildet so zwei weit ausgebreitete Flügel. Teil der Denkmalsgestaltung ist außerdem die mit vertieften Lettern in das Pflaster eingelassene Inschrift. Drei Strahler sind im Boden eingelassen und beleuchten das Werk nächtens effektvoll (Susanne Kähler).
Kategorie
Epoche
Schaffende/
Heiliger, Bernhard (Künstler:in)
1962-1963
Fa. H. Noack (Gießerei)
Objektgeschichte
Heiliger wurde 1960 vom Berliner Senat beauftragt, eine Gedenkstätte zu Ehren Ernst Reuters auf dem nach ihm benannten Platz zu entwerfen. Reuter war 1953 verstorben und hatte als Oberbürgermeister während der Berlin-Blockade internationale Berühmtheit erlangt. Seine Rede vor der Ruine des Reichstagsgebäudes mit dem Satz "Ihr Völker der Welt... schaut auf diese Stadt" ging in die Geschichte ein. Heiliger hatte posthum eine Aufsehen erregende Porträtplastik des SPD-Politikers geschaffen und wurde von der Witwe Hanna Reuter als Bildhauer besonders geschätzt. Der erste, 1961 präsentierte Entwurf des Denkmals sah eine circa neun Meter hohe "Feuersäule" aus Bronze vor, hinter der ein Betonsockel mit dem Kopf Ernst Reuters aufragen sollte. In seinem späteren Entwurf entwickelte Heiliger eine dynamisch in den Himmel strebende Form, in der die Motive einer auflodernden Flamme und eines schwingenden Flügelpaares miteinander verschmelzen. Ikonographisch und entlang der Ost-West-Achse auch topographisch verbunden mit der "Ewigen Flamme" auf dem Theodor-Heuss-Platz sowie Friedrich Drakes Viktoria auf dem Großen Stern ist hier auf geradezu trotziger Weise das politische Selbstverständnis West-Berlins kurz nach dem Bau der Mauer formuliert. Als Symbol für Freiheit und Frieden wurde die "Flamme" am 28. September 1963 von dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt enthüllt. (Marc Wellmann)
Maße
Verwendete Materialien
Technik
Inschriften
Inschrift (eingelassen)
vor dem Objekt in das Pflaster eingelassen
»FRIEDE / KANN NUR / IN FREIHEIT / BESTEHEN / ERNST REUTER.«
Zustand
Vollständigkeit
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