Kompass

Kompass

Foto: Susanne Kähler, 2005, CC-BY-4.0

Das Objekt hat die Form einer relativ flachen und breit proportionierten Deckelurne, die im unteren Bereich gerippt ist, im oberen Bereich glatt, sich verjüngend und mit applizierten Reliefelementen versehen wurde. Diese sparsam gesetzten Motive befinden sich an vier Stellen, jeweils in die vier Himmelsrichtungen weisend, wodurch das Objekt sich in der Funktion an einen Kompass anlehnt. An der Ostseite befindet sich die plastische realistische Darstellung eines Frosches und eines Käfers zusammen mit den applizierten Buchstaben „O“, nach Westen weisend ist eine Eidechse mit dem Buchstaben „W“ aufgesetzt, nach Süden eine Spinne mit einem „S“ und nach Norden ein Nashornkäfer mit einem „N“ (Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Matzner, Gerald (Künstler:in)
1987

Datierungs­hinweise

1992 durch terracottafarbene Kunststeinkopie (Beton) ersetzt

Objekt­geschichte

Bei der Rekonstruktion der um 1914 umgestalteten Parkanlage 1986 wurde der runde Pfeiler aus Elbsandstein ersetzt. An dieser Stelle, im Zentrum der runden Platzanlage, befand sich auch zur Zeit Erwin Barths (Platzgestaltung bis 1914) ein Pflanzgefäß in Form einer runden, wohl vergleichsweise schlichten Schale auf einem runden Sockel. Es scheint sich dabei aber um ein noch älteres Ausstattungselement aus der Zeit vor 1911 zu handeln, als der Park Privatgarten der Villa Oppenheim war. In Erwin Barths Bericht (Gartenkunst, Nr. 7, 1919, S. 85) wurde eine Abbildung seiner Platzgestaltung mit dem runden Sockel und Pflanzgefäß publiziert. Die Bildunterschrift weist auf die frühere Entstehungszeit des Pflanzgefäßes hin: „Wegekreuzung mit vorgefundener Blumenvase, umgeben von einem mit Epheu zu berankenden Gitter aus Eisen und Eichenholz.“ Gerald Matzner ersetzte das Pflanzgefäß durch eine für ihn typische, mit originellen und außergewöhnlichen Details versehenen Schmuckform in seinem individuellen Stil des „Kriechtierbarock“ ohne dabei die Proportionen der ursprünglichen Ausstattung der Parkanlage und die Stilmittel der Gestaltung von 1914 außer Acht zu lassen. Das Objekt war – wie die weiteren Objekte von Matzner im Park - ursprünglich aus Terrakotta, es wurde aber aufgrund des starken Vandalismus um 1992 durch eine in Zusammenarbeit mit dem Künstler entstandene Kopie aus Kunststein mit terrakottafarbener Fassung ersetzt (Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Kunststein (Materialarchiv) , (Beton)

Technik

gegossen (Kunststein)
gefasst, teilweise terracottafarben

Zustand

beschmiert (2005)
Abplatzungen (2005)

Vollständigkeit

vollständig, Kopie von 1992


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