Zwei Ziegen auf der Brücke

Zwei Ziegen auf der Brücke

Kampfgruppe

Foto: Susanne Kähler, 2013, CC-BY-4.0

Auf asphaltiertem Gelände innerhalb einer Grünanlage steht das Kunstwerk „Zwei Ziegen auf der Brücke“, dessen Titel sich tatsächlich aus der Darstellung erschließt. Auf einer gewölbten, einbogigen Brücke aus Beton stehen sich kampfbereit zwei bronzene Ziegen gegenüber. Die rechte Ziege hat einen prallen Euter und einen aufrechten Schweif. Die linke Ziege hat einen vergleichsweise erschlafften Euter und einen abgeknickten Schweif. Die Formulierung ist eine abstrahierende, die Naturformen überzeichnende. Die Oberflächen sind leicht bewegt formuliert (Jörg Kuhn).

Fakten

Standort

unbekannt

Kategorie

Figurengruppe   Freiplastik   Tierfigur   

Bezirk/Ortsteil

unbekannt

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Horota, Stephan (Bildhauer:in)
1977

Datierungs­hinweise

Erstfassung: 1974-75, Aufstellung 1980

Objekt­geschichte

Schöpfer der Skulptur ist der Bildhauer Stefan Horota. In der Kartei des Bezirksamtes Pankow, Tiefbau- und Grünflächenamt, ist zu der Gruppe vermerkt: „nach Krylow“. Horota entlieh das seiner Figurengruppe zugrunde liegende Motiv dem Werk des russischen Fabeldichters Iwan Andrejewitsch Krylow (Moskau 1769-1844 St. Petersburg) sowie des französischen Fabeldichters Jean de La Fontaine (1621-1695). La Fontaine erzählt: „ … Zwei so emanzipierte Ziegen / stolzierend keck auf weißen Füßen / die Niederungen einst verließen. Sie kletterten auf eignen Wegen / und kamen plötzlich sich entgegen. / Hoch über einem Bach zielt beiderseits ihr Weg / auf einem Steg, / so eng, so schmal / dass darauf kaum / zwei magre Wiesel hatten Raum. / Der Bach war tief zudem und strudelte nicht wenig. / Jedoch das Amazonenpaar / betrat den Steg zugleich, missachtend die Gefahr /… / Da keine wich, war unausweichlich / ihr Untergang. Der Steg gab nach, / sie stürzten beide in den Bach. / Dass Eigensinn zum Sturze führt, / der Fall ist oftmals schon passiert“ (zitiert nach Hörisch/Krause, 2004, S. 177-178). Die malerisch angelegte Skulptur hat durchaus einen gelungenen Unterhaltungswert. Der Bildhauer Horota hat sich im Bereich der Fabel immer wieder Motive entlehnt, besonders bei seiner an verschiedenen Standorten in mehreren Ausformungen erhaltenen Gruppe von Wolf und Storch von 1968. Durch die Überzeichnung der Naturformen erreicht Horota eine Brechung gegenüber der besonders im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts gerne gewählten Darstellung zweier kämpfender Tiere gleicher Art. Trotzdem entbehrt das hier eine konkrete Fabel illustrierende Kunstwerk einer künstlerischen Überhöhung und bleibt im Dekorativ-Beschaulichen verhaftet (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Kunststein (Brücke) (Materialarchiv)
Bronze (Plastiken) (Materialarchiv)

Technik

gegossen (Brücke)
gegossen (Plastiken)

Zustand

beschmiert (gesamt, 2013)
bestoßen (2013), leicht
rissig (Brücke, 2013)
verwahrlost (Umgebung, 2013)

Vollständigkeit

vollständig


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