Der schlichte Grabstein für den Botaniker Dr. Erich Werdermann (2.3.1892-19.4.1959), Leiter des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums von 1951 bis 1958 in schwieriger Zeit, ist aus einem Granitfindling gearbeitet worden. Die schlichte, vierzeilige Inschrift ist in den Stein eingetieft und farbig rotbraun hinterlegt (Hinterlegung erneuert).
Kategorie
Schaffende/
Unbekannt (Künstler:in)
1959
Objektgeschichte
Granitfindlinge sind seit etwa 1900 vermehrt auf Friedhöfen zu finden, besonders auf Park- und Waldfriedhöfen sowie im Zusammenhang mit Grabgestaltungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Die vorgebliche Natürlichkeit des Materials und seiner Form entsprach dem Bedürfnis der Zeit nach Naturnähe und Authentizität angesichts einer stark technisierten und industrialisierten Gegenwart. Zudem sollte das Material Granit in positiver Weise Eigenschaften des Mannes und Kriegers betonen. Im Falle des Grabmales für Werdermann dürfte der Naturaspekt im Vordergrund gestanden haben. Der Verzicht auf Bildschmuck und eine künstlerisch anspruchsvolle Gestaltung entspricht dem Zeitgeschmack der 1950er Jahre und lässt sich auch als Reaktion auf die aufwändige Grabkunst der Kaiserzeit und des Dritten Reiches verstehen. Die Grabstätte wird in moderner Ausprägung vor dem Stein durch Kantensteine rechteckig ausgebildet, eine kleinteilige Bepflanzung unterstreicht die Funktion als Grabstätte. Ein aus großen und kleinen Granitsteinen gepflasterter Pfad führt vom Erschließungsweg zur Grabstätte. (Jörg Kuhn)
Verwendete Materialien
Granit (Grabmal) (Materialarchiv) , Findling
Technik
geglättet (Findling)
Inschriften
Inschrift (eingetieft und farbig ausgelegt)
Front
»ERICH / WERDERMANN / *2.3.1892 / +19.4.1959«
Zustand
Vollständigkeit