Ein monumentaler stählerner Bogen befindet sich, auf seiner Rundung aufliegend, auf dem mit Rasen bepflanzten Mittelstreifen An der Urania. Der Bogen hat eine Spannweite von ca. 40 Metern. Das längere, zur Kleiststraße weisende Ende hat eine Höhe von 21 Metern. Das Kunstwerk wird durch einen schweren verborgenen Betonquader im Boden gehalten. An der nach Osten weisenden Seite, am hinteren, kürzeren Teil des Bogens ist vertieft der Titel des Kunstwerks eingelassen (Susanne Kähler).
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
unbekannt
Schaffende/
Venet, Bernar (Künstler:in)
1987
Datierungshinweise
Einweihung am 02.07.1987.
Objektgeschichte
Der Anlass der Aufstellung dieses Kunstwerks wird auf einer im Boden eingelassenen, zur Straße „An der Urania“ weisenden bronzenen Schrifttafel zunächst in französischer, dann in deutscher Sprache erläutert. ”Der Premierminister der französischen Republik, Jacques Chirac, hat dieses Werk von Bernar Venet am 2. Juli 1987 eingeweiht. Es wurde dank der Mitwirkung von Air France als Geschenk Frankreichs an Berlin anlässlich der 750-Jahr-Feier der Stadt verwirklicht.“ Mit diesem Geschenk an die Stadt Berlin verwies Frankreich auf seine eigene Rolle bei der zwischen 1948 und 1949 bestehenden Luftbrücke zwischen Frankreich und dem blockiertem Berlin. Es wurde damit ein besonderer Hinweis auf die Beziehungen der Staaten Deutschland und Franreich gelegt. Bei dem Kunstwerk handelt es sich demnach für ein Auftragswerk, das explizit für diesen Ort entstanden ist. Der französische Künstler Bernar(d) Venet, seit 1966 in New York lebend, gehört zu den international anerkannten Bildhauern unserer Zeit. Seine Karriere begann mit dem Malen von „Wallpaintings“, er schuf Ballett- und Musikkompositionen bis hin zu den Stahlskulpturen, mit denen er vor allem bekannt geworden ist. Wie bei dem „Bogen“ für Berlin entwickelt Venet in der Regel seine Stahlskulpturen aus dem Motiv der Linie heraus und gelangt so zu ausdrucksstarken Formen. Zu Beginn des Jahres 2019 protestierten Künstler und Französische Botschaft gegen die zunehmende Verwahrlosung des Kunstwerks und ebenso gegen die "Unsichtbarkeit" wegen der mittlerweile stark gewachsenen Platanen auf dem breiten Grünstreifen der Straße An der Urania. Gegen die Fällung der Bäume erhob sich ein Gegenprotest. Die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg arbeitete an einem Kompromissvorschlag, der die Fällung von acht Bäumen in unmittelbarer Umgebung des Kunstwerks und die ausgleichsweise Pflanzung von 20 jungen Bäumen an geeigneter Stelle vorsah (s.: Sigrid Kneist: "Den Bogen überspannt. Die Stahlskulptur An der Urania, ein Geschenk Frankreichs, gammelte jahrelang vor sich hin. Jetzt hat die Botschaft interveniert", in: Der Tagesspiegel, vom 14.02.2019, S. 12) (Susanne Kähler, Jörg Kuhn).
Maße
Verwendete Materialien
COR-TEN-Stahl (Plastik) (Materialarchiv) , schwarz lackiert
Beton (Fundament) (Materialarchiv) , Quader
Technik
geschweißt (Plastik)
montiert
gegossen (Fundament)
Inschriften
Tafel (gegossen, auf einen liegenden Betonstein aufgeschraubt)
vor dem Objekt zur Straße An der Urania
»Jaques Chirac, Premier ministre de la République francais, / a inauguré cette oeuvre de Bernar Venet le 2 Juillet 1987. / Réalisée gráce au concours d' Air France, elle a été offerte à Berlin / par la France pour célébrer le 750ème anniversaire de la ville. / Der Premierminister der französischen Republik, Jacques Chirac, hat dieses Kunstwerk von Bernar Vernet am 2. Juli 1987 eingeweiht. / Es wurde dank der Mitwirkung Air France als Geschenk Frankreichs / an Berlin anlässlich der 700-Jahr-Feier der Stadt verwirklicht.«
Inschrift (vertieft)
am Objekt, am hinteren kürzeren Bogenstück
»ARC 124.5°«
Zustand
Vollständigkeit
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