Das Kunstwerk befindet sich außerhalb des eigentlichen Britzer Gartens im Eingangsbereich „Britz“ nahe dem Massiner Weg. Unter Einbeziehung eines vor Ort bestehenden Hochbunkers aus dem Zweiten Weltkrieg schuf Pfarr eine Installation, die nicht nur eine „natürliche“ Klangkulisse imitierte, sondern auch auf den historischen Bau und die Veranlassung seiner Entstehung einging. Auf dem 800 qm umfassenden Bunkerdach mit seinen 10 Lüftungsschächten installierte Pfarr „Windhafen“ aus Messing und Nylonsaiten, jeweils in verschiedenen Stärken. Die Windharfen haben eine Höhe von 1 Meter. Ihre Länge variiert ja nach Lüftungsschacht zwischen 1,00 und 1,60 Metern und ihre Breite variiert je nach Lüftungsschacht zwischen 1,00 und 1,10 Metern. Zusammen mit den Luftschächten sind die einzelnen Windhafeninstallationen etwa 2,05 Meter hoch. Die Maße und auch der Zustand der Installationselemente wurden von den Verfassern aus technischen Gründen nicht überprüft. Pfarr beschreibt sein Werk 1985 wie folgt: „Auf jedem der 10 Luftschächte ist ein unterschiedlich ausgeprägter Klangkörper (Windharfe) montiert. Er besteht jeweils aus einer Windschleuse und einem bis zwei Resonanzkörpern, die mit verschieden dicken Saiten bespannt sind und vom Wind in Schwingung versetzt werden. Obwohl sie bei den einzelnen Instrumenten im Gleichklang gestimmt sind, ergibt ihr Zusammenklingen Akkorde, weil, infolge ungleicher Dicke und daher ungleichen Spannungsgrades, verschiedene Obertöne ihres gemeinschaftlichen Grundtones hörbar werden. Je stärker der Wind ist, desto höhere Obertöne werden erreicht. Bei schwachem, aber gleichmäßig anhaltendem Luftzug werden auch Untertöne wahrnehmbar. Die einzelnen Windharfen sind so auf den Luftschächten ausgerichtet, dass mit wechselnder Windrichtung jeweils andere Instrumente erklingen“ (Kunst im Park. Bundesgartenschau Berlin 1985, S. 66-67) (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).
Standort
Kategorie
Epoche
Bezirk/Ortsteil
Schaffende/
Pfarr, Paul (Künstler:in)
1985
Objektgeschichte
Entstanden anlässlich der Buga 1985. Das ambitionierte Kunstwerk wurde nach Inbetriebsetzung von den Nutzern der dem Standort nahen Kleingartenkolonie als erhebliche Belästigung empfunden und von unbekannter Hand beschädigt. Eine Einigung zwischen dem Eigentümer und den Kleingartennutzern konnte bisher längerfristig nicht erzielt werden, so dass das Kunstwerk dauerhaft verstummt bleibt. Da seine sonstige rein optische Präsenz der arkustischen völlig untergeordnet war, wird das Kunstwerk als solcher nicht mehr wahrgenommen und verfällt (Jörg Kuhn, Susanne Kähler, Stand 2012).
Maße
Verwendete Materialien
Zustand
Vollständigkeit
vollständig, Harfenfunktion blockiert
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