Taschenpyramide

Taschenpyramide

Foto: Susanne Kähler, 2008, CC-BY-4.0

Auf der Rasenfläche im westlichen Bereich des Krankenhausgeländes neben dem Hauptweg und vor Haus Nr. 35, steht auf einem rechteckigen niedrigen Betonsockel die „Taschenpyramide“ von Gerald Matzner aus hartgebranntem, unglasiertem Ton. Koffer und Taschen sind der Größe nach geordnet und nach oben hin sich verjüngend aufeinandergestapelt. Die Koffer sind mit skurrilen, für Matzner typischen, Details bestückt, z. B. Eidechsen, eine abgerissene menschliche Hand oder ein gerupftes Huhn, das zwischen die Kofferschnallen geklemmt wurde (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Fakten

Werkdaten

Schaffende/Datierung

Matzner, Gerald (Künstler:in)
1980-1981

Datierungs­hinweise

1999 Aufstellung an diesem Ort

Objekt­geschichte

Leihgabe des Senators für Bauen, Wohnen und Verkehr. Ursprünglich Teil des senatsgeförderten Skulpturengartens auf dem Messegelände am Funkturm, der 1981 eingerichtet und nach 1990 aufgelöst wurde. Das Konzept zu einem Skulpturengarten auf dem Gelände des Auguste-Viktoria-Krankenhauses wurde bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und geht u. a. auf die Initiative des dort tätigen Chefarztes Professor Dr. med. Manfred L’age zurück. Maßgebliche Gedanken waren die Fragen um Trost und Genesungshilfe für Kranke und Besucher. Zeitgenössische Kunst sollte Denkanstöße während der Grenzerfahrung einer Krankheit geben. Beteilig an der Ausarbeitung waren neben L’age die Kunsthistoriker Jörn Merkert und und Eberhard Roters (Berlinische Galerie) sowie der Architekt Thomas Baumann und der Gartenarchitekt Elmar Knippschild. Finanzielle Förderung erfuhr das Projekt ab 1990 vom Senator für Bauen, Wohnen und Verkehr als „baubegleitendes gestrecktes Verfahren“. Im Mai 1999 wurde der Skulpturengarten des Auguste-Viktoria-Krankenhauses eröffnet, damals stellten hier 21 Künstler aus (einige Plastiken befanden und befinden sich zusätzlich im Innenraum). Die Ausstellung wurde 2000 erweitert und hat sich seitdem vielfach verändert, einige der ursprünglichen Objekte stehen heute nicht mehr vor Ort, zahlreiche andere, hauptsächlich Leihgaben der Berlinischen Galerie und Leihgaben und Schenkungen einzelner Künstler sind hinzugekommen. Mit seinen an surreale Kunst erinnernden, humorigen Motiven schaffte Matzner eine „Archäologie unserer Zivilisation“ ("Die ganze Welt ist rötlich braun. Skulpturen von Gerhard Matzner, Werkverzeichnis", mit Beiträgen von Stefanie Endlich, Hedwig Wingler-Tax und Martin Sperlich, Berlin 1991) (Jörg Kuhn, Susanne Kähler).

Verwendete Materialien

Terrakotta (Figur) (Materialarchiv) , Keramik
Beton (Sockel) (Materialarchiv)

Technik

geformt (Figur)
gebrannt
gegossen (Sockel)

Inschriften

Plakette (appliziert, gegossen, geschnitten, graviert, ausgelegt)
am Sockel, Vorderseite

Zustand

biogener Bewuchs (Figur, 2008)
verschmutzt (2008)

Vollständigkeit

vollständig


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